GP Russland 2019 - Ergebnis Rennen
Lewis Hamilton hat den GP Russland gewonnen. Den Sieg machte Ferrari möglich. Die Italiener stolperten über einen Technik-Defekt von Sebastian Vettel, der Mercedes einen Gratis-Reifenwechsel bescherte. Valtteri Bottas belegte Platz zwei vor Charles Leclerc.
Lewis Hamilton hat den GP Russland gewonnen. Den Sieg machte Ferrari möglich. Die Italiener stolperten über einen Technik-Defekt von Sebastian Vettel, der Mercedes einen Gratis-Reifenwechsel bescherte. Valtteri Bottas belegte Platz zwei vor Charles Leclerc.
Ferrari hatte in Russland alle Trümpfe in der Hand: die Pole-Position, eine Doppelführung nach der zweiten Kurve, ein schnelles Rennauto. Doch der Rennverlauf verhinderte, dass die Italiener ihren vierten Sieg in Serie feiern konnten. Das Pech stoppte Ferrari. Stattdessen triumphierte Lewis Hamilton.
Der Weltmeister holte seinen vierten Erfolg im Sochi Autodrom und baute damit gleichzeitig die Mercedes-Siegesserie aus. Im sechsten Rennen in Russland sah zum sechsten Mal ein Fahrer in einem Silberpfeil als Erster die Zielflagge. Für Hamilton war es der erste Sieg seit Ungarn, der neunte der Saison und der 82. seiner Laufbahn. Valtteri Bottas hielt Charles Leclerc im Ferrari hinter sich und sicherte Mercedes den Doppelsieg ab.
Hybrid-Technik stoppt Vettel
Ferrari setzte sich selbst schachmatt. Sebastian Vettel erwischte den besten Start und zog bereits auf den ersten 200 Metern an Hamilton vorbei. Und der Heppenheimer kassierte dank Windschatten auch noch den Teamkollegen. Leclerc wehrte sich nicht groß. Ferrari agierte taktisch. Aus den Funksprüchen hörte man heraus, dass die Italiener bewusst Vettel nach vorne bringen wollten, um sich nach dem Start mit einer Doppelführung gegen die Mercedes besser verteidigen zu können.
Es funktioniert dank Vettels Raketenstart. Der Plan sah vor, dass die Piloten nach wenigen Runden wieder die Positionen tauschen sollten. Doch Vettel überstimmte die Teamführung. Der vierfache Weltmeister drehte voll auf, um zuerst einen Vorsprung auf die silbernen Verfolger herauszufahren. Dadurch waren Mercedes bei der Strategie die Hände gebunden.
Beim ersten Boxenstopp steuerten die Ferrari-Strategen den Platztausch von der Boxenmauer aus. Leclerc wurde in Runde 22 reingeholt, Vettel erst vier Runden später. Mit den frischeren Reifen schaffte es der Monegasse am Teamkollegen vorbei. Wenig später war das Rennen für Vettel gelaufen. Er rollte in seinem Ferrari in der 28. Runde aus. Das Hybrid-System streikte. „Bringt die V12-Motoren zurück“, fluchte Vettel
VSC bringt Mercedes den Sieg
Die Rennleitung rief das virtuelle Safety Car aus und spielte Mercedes alle Trümpfe in die Hände. Hamilton und Bottas absolvierten ihren einzigen Reifenwechsel während der Neutralisation. Das ersparte ihnen Zeit. Hamilton lenkte seinen Mercedes vor Leclerc zurück auf die Strecke.
In der 29. Runde landete George Russell in der Tecpro-Barriere von Kurve acht. Um den Williams sicher zu bergen, schickte Rennleiter Michael Masi das Safety Car ein zweites Mal auf die Bahn. Gleich zu Beginn war Bernd Mayländer nach einem Unfall von Romain Grosjean auf die Strecke gefahren. Der Haas-Pilot wurde in Kurve fünf wie Daniel Ricciardo von Antonio Giovinazzi abgeräumt. Ricciardo gab kurz vor Rennmitte auf.
Ferrari holte seinen einzig verbliebenen Piloten während des zweiten Safety Cars zum zweiten Reifenwechsel. Die Mechaniker steckten um von Medium auf Soft. Dadurch rutschte Leclerc hinter Bottas, hatte für den Schlussspurt aber dieselben Reifen wie die Silberpfeile.
Albon aus Box auf Platz fünf
Bottas schirmte Hamilton ab. Leclerc fand trotz des Vorteils von DRS keinen Weg vorbei am Mercedes mit der Startnummer 77. So landete der Ferrari-Fahrer auf dem dritten Platz. Die schnellste Rennrunde und damit der Extra-Punkt ging an Hamilton.
Max Verstappen startete von Platz neun und lenkte seinen Red Bull auf dem vierten Rang ins Ziel. Anfangs tat sich der Holländer schwer, an den Mittelfeldteams vorbeizukommen. Es dauerte länger als angenommen, bis Verstappen auf dem fünften Rang auftauchte. Durch Vettels Ausfall rutschte der 21-Jährige nach vorn. Für das angepeilte Podest reichte es nicht.
Teamkollege Alexander Albon kam aus der Box und drang in den 53 Runden bis auf die fünfte Position vor. Der Thailänder profitierte wie die Mercedes vom virtuellen Safety Car. Das erlaubte Red Bull, ohne großen Zeitverlust von Medium auf Soft umzustecken. In der Schlussphase knackte Albon darauf noch Sergio Perez, Kevin Magnussen und Carlos Sainz. Der Spanier wurde Sechster. Garagennachbar Lando Norris hätte Siebter werden können, fiel beim zweiten Restart aber zurück. Der Engländer belegte den achten Platz hinter Sergio Perez.
Kevin Magnussen war einer der Gewinner der VSC-Phase, wurde aber von der Rennleitung mit einer Fünfsekunden-Strafe belegt. Der Däne verließ in Strecke in Kurve zwei und hat sich dabei offenbar einen Vorteil erarbeitet. Immerhin strich Haas trotzdem zwei Punkte ein. Nico Hülkenberg holte für Renault wenigstens einen Zähler.