GP Ungarn 2016 (Training 2)
Lewis Hamilton hat seinen Mercedes im zweiten Training zum GP Ungarn spektakulär in die Bande geworfen. Die Bestzeit ging an Teamkollege Nico Rosberg vor Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel.
Es ist nicht das erste Mal, dass einer der Mercedes-Piloten im Training über dem Limit ist. Schon in Spielberg machte Nico Rosberg Bekanntschaft mit den Reifenstapeln. Im zweiten Training zum GP Ungarn war es Lewis Hamilton./span>, der seinen Mercedes in die Bande feuerte.
Hamilton-Verzögerung von 12 g
Nach nicht mal 15 Minuten kam er in Kurve 11 mit hoher Geschwindigkeit übersteuernd von der Strecke ab, rutscht über die geteerte Auslaufzone und prallte mit der linken Seite heftig in die Banden ein. Daraufhin wurde die Sitzung für 9 Minuten unterbrochen. Mit schwerem Gerät musste die Helfer die Reifenstapel wieder in Ordnung bringen.
Hamilton fuhr zwar noch aus eigener Kraft an die Box zurück, doch weil die Warnlampe im Cockpit angegangen war, musste er zum Routinecheck ins Medical Center. Mercedes bestätigte eine Verzögerung von 12 g. Hamilton sagte anschließend, es gehe ihm gut. Die Mechaniker nehmen das Auto nun auseinander und überprüfen die einzelnen Teile. Unter anderem wurde die linke Aufhängung beschädigt.
„Das war offensichtlich nicht die tollste Sitzung für mich“, sagte Hamilton. „Ich muss mich bei meiner Mannschaft entschuldigen, dass sie nun so viel Arbeit vor sich haben. Glücklicherweise hatte ich vorher ein gutes Gefühl, die Pace ist ganz klar da. Deshalb kann ich morgen früh die Zeit, die ich verloren habe, wieder aufholen und im Qualifying stark zurückkommen.“
Bestzeit für Rosberg
Es braucht nicht viel Fantasie, um zu erraten, wer nach diesem Zwischenfall Platz eins für sich beanspruchte. Die Bestzeit ging an Stallrivale Nico Rosberg, der den schnellsten Umlauf auf dem Hungaroring in 1.20,453 Minuten absolvierte. Härtester Verfolger war Daniel Ricciardo mit 0,595 Sekunden Rückstand im Red Bull. Sebastian Vettel hielt die Ferrari-Flagge auf dem dritten Platz hoch und schob sich zwischen die beiden Bullen. Der Abstand betrug jedoch 0,913 Sekunden.
Max Verstappen folgt dahinter auf Rang vier. Der Holländer machte zwischenzeitlich mit einem heftigen Verbremser am Ende der Zielgeraden auf sich aufmerksam. Trotz seines Fauxpas wurde Hamilton im Klassement immer noch auf Platz fünf geführt – obwohl er nur auf Soft-Reifen unterwegs war. Kimi Räikkönen beendete das Training auf Position sechs.
McLaren trumpft auf
Den starken Eindruck vom Vormittag bestätigte McLaren auch am Nachmittag. Fernando Alonso und Jenson Button reihten sich auf 7 und 8 ein. Und das obwohl man am Auto von Alonso noch kurz vor dem Beginn des Trainings die Power Unit austauschte und in der Sitzung eine längere Reparaturpause einlegen musste.
Mit diesem Ergebnis ließ man sogar Force India hinter sich, die mit Nico Hülkenberg und Sergio Perez die Top-Ten komplettieren. Williams irrt noch immer im Nirwana herum. Mehr als Platz 12 und 14 war nicht drin. Felipe Massa verlor auf der Strecke sogar seinen Monkey Seat, der wild durch die Luft flog.
Kurve 4 im Fokus
Ebenfalls vom Pech verfolgt: Carlos Sainz, der im Toro Rosso von der Strecke geschoben wurde. Das gleiche Schicksal teilte Felipe Nasr im Sauber. Im dritten Training am Samstagvormittag wird vor allem auch Kurve 4 noch im Fokus stehen. Zahlreiche Piloten überfuhren dort die Sensoren in den Kerbs, die neuerdings melden, wenn die „Track Limits“ überschritten werden.