Kinofilm „Le Mans 66“
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 gingen in die Geschichte ein – auch wegen aufregender Ereignisse abseits der Rennstrecke. Im November kommt ein Hollywood-Film über die damaligen Ereignisse in die Kinos. Wir zeigen den Trailer.
Le Mans hat schon viele legendäre Rennschlachten erlebt. Doch kaum eine Auflage des 24-Stunden-Rennens ist in den Köpfen der Motorsport-Fans derart präsent wie jene von 1966. Selbst bei denen, die zu jung sind, um das Duell Ford gegen Ferrari selbst erlebt zu haben. Das liegt nicht unbedingt am Rennen selbst, das früh entschieden war. Es ist eher die Hintergrundgeschichte, die dieses Motorsportereignis zur Legende werden ließ. Eine Legende, die nun verfilmt wurde und am 14. November unter dem Titel „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ in die Kinos kommt.
Ford will Ferrari übernehmen – und scheitert
Die damaligen Ereignisse in Kurzform: In den Sechzigerjahren stand Ford kurz vor der Übernahme des Sportwagenherstellers Ferrari. Der Deal war fast schon durch, scheiterte aber im letzten Moment, weil Enzo Ferrari./span> unbedingt Fords Motorsportaktivitäten leiten wollte. Henry Ford II. wollte dies nicht zulassen, war fortan persönlich gekränkt und fest entschlossen, sich nach der gescheiterten Übernahme auf der Rennstrecke zu rächen. Und zwar auf der größtmöglichen Bühne: In Le Mans, beim 24-Stunden-Rennen, in dem Ferrari zuvor zur fast unschlagbaren Macht aufgestiegen war. Aber Ford scheiterte anfangs. Erst als der Großkonzern mit dem texanischen Rennwagen-Konstrukteur Carroll Shelby zusammenarbeitete, der seinerseits zusammen mit dem britischen Rennfahrer Ken Miles das Entwicklungsprogramm professionalisierte, stellte sich mit dem unvergessenen GT40 der Erfolg ein.
„Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Shelby, verkörpert von Matt Damon, und Miles, gespielt von Christian Bale. Es geht um die Überzeugungsarbeit, die Shelby beim Ford-Vorstand leisten muss, der nach den ersten gescheiterten Versuchen bereits die Geduld verliert und dem Projekt 1966 noch eine letzte Chance gibt. Zentrales Thema ist außerdem die enge Beziehung zwischen Konstrukteur und Fahrer, die beide wissen, dass sie ihre Schicksale verknüpfen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben, ihre Mission zum Erfolg zu führen.
Wie nah bleibt der Film an der Realität
Der nun veröffentlichte erste Trailer legt nahe, dass Regisseur James Mangold (unter anderem „Cop Land“, „Walk the Line“ und zwei „ Wolverine“-Filme) die damaligen Ereignisse als Underdog-Geschichte erzählt. Auch die ersten Statements der Schauspieler legen das nahe. In der Realität war es allerdings anders: Ford stellte fast unbegrenzte finanzielle Mittel bereit, das Team bereitete sich generalstabsmäßig vor und hätte sich nur selbst schlagen können. Man darf gespannt sein, wie Mangold Realität und seine dramaturgische Optimierung im fertigen Film übereinanderlegt. Und wie er mit der heftig diskutierten Kontroverse um das inszenierte Foto-Finish umgeht.