F1-Piloten verzichten auf Gehalt
Bei McLaren hat man auf die verminderten Einnahmen in der Corona-Krise reagiert. Ein Teil der Belegschaft wurde in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Carlos Sainz und Lando Norris verzichten aus Solidarität auf ein Teil ihres Gehalts.
In Deutschland stellen gerade tausende Unternehmen auf Kurzarbeit um. In England gibt es dieses Werkzeug der Arbeitsverringerung zum Schutz der Arbeitsplätze nicht. Stattdessen können britische Unternehmen ihre Mitarbeiter in Krisensituationen komplett in den unbezahlten Zwangsurlaub schicken. Der Staat springt in diesem Fall finanziell ein.
Die Regelung ähnelt der deutschen Kurzarbeit. Allerdings muss der Arbeitgeber hier gar keinen Lohn mehr bezahlen, obwohl das Beschäftigungsverhältnis nicht aufgelöst wird. Die Angestellten erhalten in der arbeitslosen Zeit von den Behöreden 80 Prozent ihres Gehalts. Allerdings ist die Lohnfortzahlung auf 2.500 Pfund (ca. 2.800 Euro) gedeckelt und auf maximal drei Monate begrenzt.
Sparmaßnahmen bei McLaren
McLaren hat nun als erster Formel-1-Rennstall Teile der Belegschaft in diesen Zwangsurlaub geschickt. Die Maßnahme sei nach Angaben des Teams nötig, um kurzfristig Arbeitsplätze zu sichern. Der Plan sieht demnach vor, die Angestellten direkt wieder zur Vollzeit-Arbeit in die Fabrik in Woking zu ordern, sobald sich die wirtschaftliche Lage normalisiert und der Rennbetrieb wieder aufgenommen wird.
Wie groß der Anteil der beurlaubten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft ist, wollte McLaren nicht mitteilen. Firmenboss Zak Brown hat die anderen neun Formel-1-Teams bereits über die Entscheidung informiert. Gut möglich, dass die Konkurrenz in den kommenden Wochen nachzieht.
Aus Solidarität mit den Angestellten haben sich auch die beiden Fahrer dazu verpflichtet, einen Beitrag zum Sparplan zu leisten. Sowohl Carlos Sainz als auch Lando Norris entschieden sich freiwillig dazu, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, so lange die Räder in der Königsklasse still stehen.
Auch die Führungsebene des Rennstalls beteiligt sich solidarisch an der Aktion. Selbst Zak Brown hat einer temporären Lohnkürzung zugestimmt. Über die Höhe der Reduzierung machte der Rennstall allerdings keine Angaben.
Norris rasiert sich Haare ab
Lando Norris hatte schon Anfang der Woche mit einer selbstlosen Aktion auf sich aufmerksam gemacht. Über seinen Account auf dem Streamingdienst " Twitch" half der Youngster dabei, Spenden für Corona-Hilfsprojekte von den Usern einzusammeln.
Um die Geldgeber etwas zu motivieren, kündigte Norris an, sich bei einer Spendensumme von über 10.000 US-Dollar die Haare abzuschneiden. Am Ende kamen dann tatsächlich mehr als 12.000 US-Dollar zusammen. Noch an diesem Donnerstag (2.4.) will sich Norris den Fans erstmals mit Glatze zeigen.