Vierter Mercedes-Motor in Singapur

Nico Rosberg wird in Singapur seinen vierten Motor einsetzen. Das Triebwerk, das in Monza nach dem dritten Training ausgebaut wurde, soll nach weiteren Checks am Donnerstag möglicherweise im Freien Training am Freitag ins Auto kommen.
Nico Rosberg wird beim GP Singapur seinen vierten Motor einsetzen. Doch der dritte, der in Monza nach dem dritten Training ausgebaut wurde, ist noch nicht verloren. Die Tests, die in der Fabrik im Brixworth möglich sind, ergaben, dass der Motor wahrscheinlich überlebt hat. Der Plan sieht nun so aus: Am Donnerstag wird das Triebwerk angelassen, um weitere Checks durchzuführen. Bei einem positiven Ergebnis kommt der Monza-Motor möglicherweise im ersten Training zum Einsatz.
Nach dem Training muss die Antriebseinheit aber schon wieder raus. Die Ingenieure wollen keinerlei Risiko eingehen. Rosberg soll Qualifikation und Rennen mit einem neuen Motor fahren. Es ist das vierte Aggregat für dieses Jahr.
Das Monza-Triebwerk soll für den Rest der Saison in den Freitagstrainings seinen Dienst tun. Es war nach dem dritten Training in Monza eilig ausgebaut und gegen ein Uralt-Exemplar der ersten Generation getauscht worden war. Die Ingenieure hatten Wasser im Öl entdeckt. Mangels Zeit für eine genaue Analyse musste der Motor raus.
Ingenieure wollen Monza-Motor weiter testen
Stunden später stellte sich heraus, dass ein geplatzter Wärmetauscher für die Verunreinigung des Öls gesorgt hatte. Also ein Teil vom Auto. Aufatmen bei den Männern um Motoren-Chef Andy Cowell. Im schlimmsten Fall hätte es auch die Zylinderkopfdichtung sein können. Doch noch war nicht klar, ob der Sechszylinder durch bei Beimischung von Wasser im Öl nicht doch etwas abbekommen hatte.
Der vierte Motor kann alleine unmöglich die restlichen sieben GP-Wochenenden komplett überstehen, ohne dass in den Freien Trainings eine ältere Einheit Dienst tut und Kilometer macht. Rosberg müsste in diesem Fall irgendwann zu einem fünften Motor greifen und eine Startplatzstrafe in Kauf nehmen.
Ein Zurück zur alten Spezifikation wie in Monza istnicht mehr möglich . Der Rennmotor von Monza ist tot. Gestorben an einem Kolbenschaden nach 3.615 Kilometern. Es war der erste Ausfall für die Silberpfeile überhaupt. Niki Lauda lobt seine Truppe: "Bis Monza hatten wir eine weiße Weste. Die Standfestigkeit war perfekt. Der Platzer nach so vielen Kilometern ist absolut nachvollziehbar."
Mercedes-Kunden sollen schnell den Update-Motor bekommen
Noch nicht entschieden ist, wann die Kundenteams die Spezifikation 4 des Mercedes PU106B-V6 bekommen. Teamchef Toto Wolff hatte in Monza noch gesagt: "So schnell wie möglich." Der Motor, der für eine neue Benzinentwicklung von Petronas im Zylinderkopf stark modifiziert wurde, hat seine Feuertaufe im Auto von Lewis Hamilton bestanden. Jetzt geht es nur noch darum, genügend Exemplare für Williams, Force India und Lotus zu bauen.