Nasr kracht mit 7,8 g in die Wand
Es war einer der kuriosesten Unfälle der letzten Jahre. Felipe Nasr flog beim Reifenaufwärmen mitten auf der Gerade rechtwinkelig in die Wand. Der Brasilianer hat einen steifen Nacken. Das Chassis scheint den Stoß mit 7,8 g Verzögerung heil überstanden zu haben.
Es passierte 22 Minuten vor Ende des dritten Trainings. Plötzlich steckte der Sauber von Felipe Nasr in der Wand. Mitten auf der langen Geraden zwischen Haarnadel und den Boxen. Der Brasilianer wollte seine Reifen für eine schnelle Runde aufwärmen und fuhr deshalb Schlangenlinien. Bis das Auto plötzlich rechtwinkelig in die Mauer abbog.
Unfallpilot Nasr erzählte: "Ich bin beim Zickzackfahren wahrscheinlich versehentlich auf den DRS-Knopf gekommen. Der Heckflügel war plötzlich offen, ich hatte hinten null Grip mehr, und konnte das Auto nicht mehr halten. Wäre das DRS zu gewesen, wäre der Unfall nicht passiert." Der Knopf zum Öffnen des Heckflügel-Flaps sitzt am Sauber-Lenkrad rechts oben.
Ärzte geben Nasr Rennfreigabe
Felipe Nasr musste nach dem Unfall dem Medical Center einen Besuch abstatten. Das ist Pflicht bei Rennen in Nordamerika. Nasr war bereits im sechsten Gang, als er das Auto verlor. "Der Einschlag war richtig heftig. Mir tut ein bisschen der Nacken weh. Die Ärzte haben mir aber schon die Rennfreigabe erteilt."
Jetzt liegt es an den Sauber-Mechanikern, den blauen C34 wieder flott zu kriegen. Nase, Frontflügel, Vorderachse sind kaputt. "Das Chassis ist nach dem ersten Augenschein intakt", meldete Teammanager Beat Zehnder. Die Datenanalyse ergab, dass der Sauber beim Aufprall mit 7,8 g verzögert wurde. Zur besseren Einordnung: Die Spitzenverzögerung beim Unfall von Max Verstappen in Monte Carlo betrug 22 g. Dabei ging das Toro Rosso-Chassis zu Bruch.