Nissan kommt erst zu Le Mans
Nissan hat sein Debüt in der Sportwagen-WM verschieben müssen. Die Japaner lassen die ersten zwei WEC-Rennen in Silverstone und Spa aus. Sein Renndebüt wird der Nissan GT-R LM Nismo folglich erst beim 24h-Rennen in Le Mans 2015 geben.
Rückschlag für das Nissan-LMP1-Projekt. Der japanische Hersteller muss für den Saisonauftakt der Sportwagen-WM in Silverstone (12. April) und Spa-Francorchamps (2. Mai) passen. Somit wir der radikale LMP1-Rennwagen Nissan GT-R LM Nismo sein Renndebüt erst beim 24h-Rennen in Le Mans 2015 (13. und 14. Juni) geben. Auch zu den zweitägigen Testfahrten in Le Castellet, die Ende des Monats stattfinden werden, tritt Nissan nicht an.
WEC-Boss redet Nissan-Ausfall klein
"Nissan ist nicht der erste Hersteller, der einen Saisonstart verpassen wird. Und sie werden nicht der letzte sein", redet WEC-Boss Gérard Neveu den Ausfall klein: "Toyota hat dasselbe gemacht und nun sind sie Weltmeister. Ein LMP1-Hybrid-Programm aufzulegen ist sehr herausfordernd, und es braucht Zeit. Wir vertrauen voll darauf, dass Nissan in Le Mans antreten kann."
Nissan steckt mit seinem radikalen Renner in der Zwickmühle. Die Technik hat in der Vorbereitung des Öfteren gestreikt. Zuletzt bei den Testfahrten im amerikanischen Sebring. Dort versagte die vordere Motoraufhängung, was die Probefahrten nach zwei Tagen beendete. Das Konzept aus Frontmotor, Frontantrieb, V6-Turbo und Schwungrad-KERS harmoniert noch nicht.
Flog Nissan durch den Crashtest?
"Unser Hauptziel für dieses Jahr war immer Le Mans und wir haben uns dazu entschlossen, uns neu für dieses Rennen aufzustellen", erklärte Nissan-Motorsportchef Darren Cox. "Es ist kein Geheimnis, dass wir mit solch einem unterschiedlichen Auto [im Vergleich zur Konkurrenz] einer Reihe von Hürden gegenüber stehen. Deshalb testen wir lieber im April und Mai als Rennen zu fahren."
Gerüchten zufolge soll der Nissan GT-R LM Nismo durch den Crashtest gerasselt sein. Konkret soll der vordere Überrollschutz den Tests nicht standgehalten haben. Dadurch wurde eine Homologation innerhalb der 30 Tage vor dem ersten Rennen unmöglich gemacht, heißt es.
Das LMP1-Projekt von Nissan ist trotz der vollmundigen Ankündigungen der Japaner nicht auf Rosen gebettet. Probleme bereitet die Infrastruktur, die auf drei Kontinente aufgeteilt ist. Dazu toben Machtkämpfe zwischen der Japan-Fraktion und der europäischen Steuerungszentrale. Auch finanziell ist man limitiert, was massive Kompromisse bei der Infrastruktur zur Folge hat. Nissan stellt nur wenige Bauteile selbst her und ist auf eine entsprechend lange Zuliefererkette angewiesen.