Radio Fahrerlager GP Belgien
Was sonst noch so am Rennwochenende in Belgien passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der Formel 1-Gerüchteküche gesammelt.
Porsche verliert Rekord
Der Rekord hielt nur 138 Tage. Am 9. April stellte Neel Jani in einem speziell auf Abtrieb und Power getrimmten Porsche 919 Hybrid in Spa einen neuen Rekord auf. Seine Zeit von 1.41,770 unterbot die aus dem Jahr 2017 stammende Bestmarke von Lewis Hamilton im Mercedes um 0,773 Sekunden. Janis Runde entsprach einem Schnitt von 247,759 km/h. Das Le Mans-Siegerauto war dabei auf einen Top-Speed von 359 km/h gekommen. Seit dem 25. August ist dieser Wert schon wieder Makulatur. Sebastian Vettel erzielte im Q2 der Qualifikation zum GP Belgien auf seinem Ferrari SF71H eine Zeit von 1.41,501 Minuten. Schnitt: 248,415 km/h. Nur beim Top-Speed konnte Vettel nicht mithalten. Er kam nur auf 336 km/h.
Vater Stroll entscheidet
Lance Stroll wird spätestens 2019 in einem Force India sitzen, wahrscheinlich aber schon früher. Er selbst konnte nicht viel dazu beitragen, wohin sich das Fahrerkarussell für ihn dreht. „Im Moment trage ich noch ein Williams-Shirt. Ich bin mir nicht sicher, was ich in der Zukunft tun werde. Warten wir ab, was mein Vater mit mir vorhat. Er ist ein netter Kerl. Ich hoffe, er nimmt mich.“
Ferien zuhause
Während Lewis Hamilton in der Sommerpause sieben Länder bereiste, blieb Sebastian Vettel zuhause. „Das Wetter war ja auch bei uns traumhaft. Ich bin das ganze Jahr auf Reisen und wollte nicht schon wieder in den Flieger steigen.“ Nico Hülkenberg urlaubte auf seiner Lieblingsinsel Mallorca: „Aber ich war nicht am Ballermann.“
Weltmeister als Fashion-Designer
Lewis Hamilton hat für Mercedes-Sponsor Tommy Hilfiger eine Modelinie entworfen. Kurz vor dem Rennwochenende in Belgien wurden die Klamotten der Öffentlichkeit vorgestellt. „Ich bin echt gespannt, wie die Leute meine Sachen kombinieren“, erklärte der Pilot. Nur auf die Frage einer TV-Reporterin, inwieweit ihm sein Talent als Fashion-Designer beim Rennfahren hilft, fand Hamilton keine Antwort.
16 Tage Saufen
Am 16. August erschien Kimi Räikkönens Biografie. Das Buch mit dem Titel „Kimi, wie ihn keiner kennt“, enthält einige Bomben. Unter anderem, dass Räikkönen nach den 2. Platz beim GP Bahrain 2012 mit einer wahren Sauftour gefeiert hat. Der Finne war nach eigener Aussage 16 Tage am Stück betrunken und hätte den Alkohol erst zwei Tage vor dem nächsten Grand Prix in Spanien abgesetzt. Dort wurde er Dritter. Nico Hülkenberg amüsiert sich: „Vielleicht macht ihn das locker. Für mich wäre das nichts. Ich wäre nach einer Nacht durch.“
Maulkorb für Red Bull
Renault hat Red Bull wieder mal einen Maulkorb verpasst. Ab sofort dürfen die Fahrer und die Teamleitung keine abfälligen Äußerungen mehr über den Renault-Motor machen. Anlass war der Ausfall von Max Verstappen in Budapest wegen einer defekten MGU-K. Noch über Funk hatte Verstappen über die „Sch...-Technik“ geschimpft. In Spa gab der Holländer zu: „Ich darf jetzt nicht mehr fluchen, aber nach vier Jahren kommst du halt mal an den Punkt, der dich nervt. Wir versuchen jetzt bis zum Ende der Saison das Beste daraus zu machen.“
Ericsson nach Anderstorp
Vier Piloten wurden gefragt, welche Rennstrecke sie in den GP-Kalender einbauen würden, wenn sie freie Wahl hätten. Max Verstappen musste nicht lange überlegen: „Macau. Wir müssen die Strecke nur ein bisschen verbreitern.“ Stoffel Vandoorne würde am liebsten in Imola fahren. „Diese Strecke habe ich am liebsten auf meiner Playstation gespielt.“ Lance Stroll träumt von einem Kurs in Miami, den es noch nicht gibt. Und Marcus Ericsson hätte gerne einen Grand Prix in der Heimat. „Warum nicht Anderstorp? Der Kurs hat Geschichte.“
Bottas fährt Rad und rennt
Valtteri Bottas hat zum zweiten Mal in der Sommerpause einen Duathlon veranstaltet. Also Radfahren und Laufen. „Ich war beim Laufen eine Minute schneller als im Vorjahr. Das zeigt mir, dass ich gut drauf bin“, freute sich der Finne. Mika Häkkinen war auch mit von der Partie. Der Ex-Champion beschränkte sich auf Radfahren.
Genesungswünsche für Wickens
Der schwere Unfall von IndyCar-Pilot Robert Wickens lässt auch die Formel-1-Gemeinde nicht kalt. Am Samstag vor dem Qualifying stellte sich in Spa eine kleine Gruppe bestehend aus Teammitgliedern von Haas, Williams, Sauber und McLaren im Fahrerlager auf, um mit einem speziell angefertigten Plakat Grüße an den verletzten Kanadier zu schicken.
Force India parkt in Deutschland
Die Sattelschlepper, die Rennautos und die Ersatzteile von Force India haben in der Insolvenz-Phase die Basis in Silverstone nie gesehen. Das Team lagerte seinen Fuhrpark während der gesamten Sommerpause in Deutschland nahe Heppenheim zwischen und fuhr dann direkt nach Spa. Dort mussten erst einmal die alten Team-Sticker abgerissen werden.
Kein Tausch für Lando Norris
McLarens Option auf Lando Norris läuft am 30. September aus. Trotz des Rücktritts von Fernando Alonso hat McLaren zu viele Fahrer an Bord. Das Team überlegt 2019 mit Esteban Ocon und Carlos Sainz zu fahren. Gibt man dann Norris an Toro Rosso ab, um früher Technikchef James Key einstellen zu können? „Wir machen keine Tauschgeschäfte“, wiegelt Motorsportdirektor Helmut Marko ab. Zur Sicherheit gibt McLaren jetzt Norris die Möglichkeit, seine Fähigkeiten in einem Formel 1-Auto an einem GP-Wochenende zu zeigen. In Spa saß der 18-jährige Engländer im ersten Freitagstraining in Fernando Alonsos Auto.
Handyfreie Zone
Lewis Hamilton hat im Urlaub freiwillig auf sein Handy verzichtet: „Ich war mal in Kuba im Urlaub, wo die Handys nicht funktioniert haben. Da habe ich gemerkt, wie schön das ist. Deshalb habe ich es jetzt im Urlaub einfach tagsüber in den Hotel-Safe gesperrt. Das zwingt einen dazu, sich anders zu beschäftigen. Ich habe mir dann eine Zeitung oder ein Buch zum Lesen gekauft.“
Ickx im Ferrari
Am Samstag drehte Lokalheld Jacky Ickx zwei Runden in einem Ferrari 312B von 1970 auf der Ardennen-Achterbahn. Der belgische Star ließ es dabei noch einmal richtig krachen. In der Boxengasse jagte der Lokalmatador zur Freude der Fans mehrmals die Drehzahlen in die Höhe. Das Auto gehört dem italienischen Ex-Formel 1-Piloten Paolo Barilla. Er hat es in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Ferrari-Chefkonstrukteur Mauro Forghieri mit viel Mühe und Akribie restauriert.
Gasly hält an Umzugsplänen fest
Pierre Gasly erklärte vor der Sommerpause, dass er von seiner Heimat in der Normandie nach Mailand ziehen will, um näher an der Toro-Rosso-Fabrik in Faenza zu wohnen. Auf Nachfrage, ob die Pläne auch nach dem Wechsel zu Red Bull noch aktuell sind, antwortete der Franzose: „Na klar, Mailand ist doch eine schöne Stadt.“ Schöner als Milton Keynes auf jeden Fall.
Ferrari trägt wieder Trauer
Ferrari gedenkte in Spa der Opfer der Brückeneinsturzes in Genua. Auf der Nase beider Autos wurde ein Aufkleber mit der Brücken-Silhouette aufgebracht unter dem die Worte standen: „Nei nostri cuori“, was so viel heißt wie: „In unseren Herzen“. Schon in Ungarn trug Ferrari Trauer. Damals wurde ein schwarzer Streifen für den verstorbenen Firmenboss Sergio Marchionne aufs Auto geklebt.