Was bedeutet "Monnim Noissiw"?
Was sonst noch so am Rennwochenende in Barcelona passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der spanischen Formel 1-Gerüchteküche gesammelt.
Panne mit Sponsor-Logo
Wer sich den Helm von Charles Leclerc im Freien Training genau anschaute, der erkannte direkt, dass da etwas nicht stimmte. „ Monnim Noissiw“ stand in Großbuchstaben auf dem Kopfschutz. Es handelte sich um das Sponsor-Logo von Philip Morris „Mission Winnow“ , das offenbar falsch herum aufgeklebt wurde. Dummerweise ergeben alle Buchstaben auch kopfüber Sinn, weshalb der Fehler nicht sofort auffiel. Im Qualifying trug Leclerc dann wieder einen Helm mit dem korrekten Logo.
Streit um Rich Energy Logo
Der Hauptsponsor von Haas muss möglicherweise sein Logo ändern. Die Energy-Drink-Firma „Rich Energy“ verlor einen Prozess gegen den Fahrrad-Hersteller „Whyte Bikes“, dessen Markenzeichen dem von Rich Energy verdächtig ähnlich sieht. Die Richterin stellte in dem Verfahren fest, dass die Aussage von CEO William Storey nicht glaubhaft sei. Der hatte erklärt nichts von dem Whyte Bikes Logo gewusst zu haben.
Wird Montoya neuer Coach von Stroll?
Das melden die Buschtrommeln im Fahrerlager: Juan Pablo Montoya bewirbt sich offenbar als Mental-Coach von Lance Stroll. Das Team richtete aus, Montoya sei nur als Gast in der Racing Point-Garage gestanden. Komisch, der Kolumbianer trug dabei ein Team-Shirt. Sollte der siebenfache GP-Sieger Stroll schon beim GP Spanien unter die Arme gegriffen haben, dann mit wenig Erfolg. Der Kanadier war am Wochenende in Barcelona in zwei Unfälle verwickelt.
Schnurrbart für Mercedes
Der GP Spanien war das letzte Formel-1-Rennen, das Mercedes unter Daimler-Chef Dieter Zetsche bestritten hat. Der langjährige Boss des Stuttgarter Autobauers gibt seinen Posten am 22. Mai an Ola Källenius ab. Deshalb bekam der Silberpfeil zum letzten Boxenstopp-Training ein kleines „Aero-Upgrade“ an die Nase geklebt. Auf der Nasenspitze war Schnurrbart aus Stoff zu Ehren des höchsten Daimler-Manns angebracht.
Flügel-Affäre bei Renault
Für Nico Hülkenberg war Barcelona ein Wochenende zum Vergessen. Der 16-Startplatz nach einem Ausrutscher im Q1 schlug schon auf das Gemüt. Dann auch noch die Verbannung in die Boxengasse. Nach seinem Crash bekam Hülkenberg einen Flügel der alten Spezifikation. Das sagte Hülkenberg auch bei den TV-Interviews. Zwei Stunden später behauptete Renault, dass man auf einen neuen Flügel gewechselt habe. Ein ziemlich plumper Versuch, die FIA-Kommissare in die Irre zu leiten. Spotter eines anderen Teams hatten gut aufgepasst. Sie meldeten den Vorfall der FIA. Und die stellte fest, dass das Hauptblatt des getauschten Flügels nicht dem des gecrashten Teils entsprach. Renaults laue Entschuldigung bei der FIA: Die Flügel seien einander sehr ähnlich und leicht zu verwechseln.
Schumis Leben als Film
Alle Schumacher-Fans können sich freuen. Wie Beraterin Sabine Kehm bekanntgegeben hat, soll es eine offizielle Dokumentation über den Rekordchampion geben. Mit Film-Schnipseln aus dem Familien-Archiv. Schon Ende des Jahres soll das Werk fertig sein. Eine spannende Frage bleibt: Wird auch der Ski-Unfall thematisiert.
Hamilton bedankt sich bei krebskranken Jungen
Nach dem Rennen in Barcelona widmete Lewis Hamilton seinen Sieg dem 5-jährigen Harry Shaw. Der schwer an Krebs erkrankte Junge ist großer Fan des Weltmeisters und hatte sich deshalb vor dem Spanien-Wochenende in einem Video an sein Idol gewandt. Laut Hamilton habe ihm das Schicksal des Jungen Inspiration gegeben. Am Tag nach dem Rennen stellte Mercedes einen Silberpfeil bei Familie Shaw in den Garten, zusammen mit der Sieger-Trophäe aus Barcelona.
Leistenbruch für Binotto
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto lief etwas unrund durch das Fahrerlager von Barcelona. Die meiste Zeit blieb der Brillenträger unsichtbar. Das hatte nichts mit der bescheidenen Vorstellung seiner Autos auf der Strecke zu tun. Wir hören, dass sich Binotto nach dem GP Aserbaidschan einer Operation wegen eines Leistenbruchs unterziehen musste.
Lego-Helm aus dem Verkehr gezogen
Nicht nur bei Charles Leclerc gab es Verwirrung um dem Helm. Eigentlich wollte Sebastian Vettel beim Europa-Auftakt einen Kopfschutz im coolen Lego-Design tragen. Das Modell, das von Designer Jens Munser liebevoll und detailreich gestaltet wurde, kam dann aber kurzfristig doch nicht zum Einsatz. Im Fahrerlager waren Gerüchte zu hören, dass es Stress mit einem anderen Sponsor gegeben haben soll.
Der Doktor vergibt Noten
Red Bull-Sportdirektor Helmut Marko ist ein strenger Beobachter seiner Fahrer. Der Doktor schreckt nicht vor klaren Worten zurück. Der ORF fragte Marko deshalb nach einer klaren Bewertung der Red Bull-Piloten. Schulnoten bitte, Herr Marko. Sie kommen wie aus der Pistole geschossen: „Verstappen kriegt eine 1, Gasly eine 3.“
Sportprominenz bei Red Bull
Im neuen Red Bull-Motorhome ging es zu wie in einem Taubenschlag. Am Samstag tauchte MotoGP-Ass Marc Marquez bei seinem Arbeitgeber auf. Am Sonntag waren die Fußballer dran. Die Paris St-Germain-Spieler Neymar und Dani Alves sorgten für einen ähnlich großen Medienauflauf wie die Formel 1-Fahrer.
Hamilton ist Arsenal-Fan
Lewis Hamilton würde sich gerne das Champions-League-Finale zwischen Tottenham Hotspurs und FC Liverpool live anschauen. Dabei ist er weder Fan von dem einen noch dem anderen Team: „Wenn ich schon einer Mannschaft die Daumen drücken soll, dann lieber Liverpool.“ Hamilton ist Arsenal-Fan. Also könnte er jetzt nach Baku fliegen, um sein Team beim Europa-League-Finale gegen Chelsea anzufeuern.
Nur einmal in Bathurst
Daniel Ricciardo hat nicht nur Formel-1-Pläne. Der Australier will einmal in seiner Karriere mit einem V8-Supercar auf dem Mount Panorama in Bathurst mitfahren. Da wird er sich gedulden müssen: Renault hat keine Autos in der australischen Tourenwagen-Meisterschaft am Start. Dafür aber Nissan.
Paddock-Hockey
Gerade läuft die Eishockey-WM in der Slowakei. Das finnische Fernsehen ließ zu diesem Anlass Valtteri Bottas vor dem Fahrerlager gegen den Kanadier Lance Stroll antreten. Mangels Eis schossen die beiden Piloten mit Pucks auf Trinkflaschen.
Red Bulls Holzhaus
Red Bull-Teamchef Christian Horner scherzte: „Wir haben das größte Upgrade von allen Teams dabei“, und zeigt dabei verschmitzt auf das neue Motorhome des Teams. Die Blockhütte ist mit Abstand der größte Bau im Fahrerlager. Die neue Energy Station rollte auf 31 Trucks nach Barcelona. Mit 1221 Quadratmetern nutzbarer Fläche bietet sie 27 Prozent mehr Platz als die Vorgängerin.
Wer will da sparen?
Auch Racing Point und Haas sind in das Wettrüsten bei den neuen Motorhomes eingestiegen. Der Glaspalast von Racing Point hat 4,6 Millionen Euro gekostet. Renault will beim GP England nachlegen. Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur staunt angesichts der Paläste: „ Wollten wir nicht alle mal sparen?“ Alfa Romeo hat mittlerweile das älteste Motorhome im Fahrerlager. Es stammt aus der Saison 2006, als BMW den Schweizer Sauber-Rennstall übernommen hatte.
Arbeitsbeginn für Andreas Seidl
Der neue McLaren-Teamchef Andreas Seidl hatte am Tag der Arbeit seinen ersten Arbeitstag in England. Und in Barcelona die Premiere an der Boxenmauer. „Wir befinden uns in der Kennenlernphase. Die kann drei bis vier Monate dauern“, erzählt der frühere LMP1-Chef von Porsche. Vergleichen lassen sich die beiden Jobs nicht: „Bei Porsche war ich der erste Angestellte eines neuen Projekts. Hier komme ich in eine bestehende Struktur.“
Fahr nach Lourdes!
Daniil Kvyat war bislang vom Pech verfolgt. Der Toro-Rosso-Heimkehrer wurde immer wieder unschuldig in Kollisionen verwickelt. Red-Bull-Sportdirektor Helmut Marko machte einen Vorschlag: „Lass den Magneten, der Unglück bringt, zu Hause. Oder fahr einfach mal nach Lourdes.“