Susie Wolff gibt F1-Traum auf

Susie Wolff hat ihren Rücktritt vom aktiven Rennsport erklärt. Die ehemalige DTM-Pilotin und Williams-Entwicklungsfahrerin wird ihren offiziellen Abschied beim Race of Champions feiern.
Susie Wolff hat ihren Traum von der Formel 1 aufgegeben. Nach dreieinhalb Jahren als Entwicklungsfahrerin bei Williams, bei der die Schottin unter anderem 4 Einsätze in Freitagstrainings absolvierte, verlässt sie das Team und will sich zukünftig neuen Herausforderungen widmen. Am Ende des Jahres soll offiziell Schluss sein mit der Rennsportkarriere.
Susie Wolff schafft Sprung ins Stammcockpit nicht
"Mein Bauchgefühl sagt mir, es ist Zeit weiterzugehen. Es ist Zeit, mich neuen Aufgaben zuzuwenden und mich neuen Herausforderungen zu stellen", erklärte die 32-Jährige zum Abschied. "Als Sportler ist es immer schwierig, den richtigen Zeitpunkt für ein Ende der Karriere zu finden, doch für mich ist es jetzt klar, dass mein Weg hier zu einem Ende gekommen ist."
"Ich möchte Williams dafür danken, dass sie meinen Traum von Einsätzen im Formel 1.Auto in den vergangenen Jahren ermöglicht haben. Es war toll, mit allen im Team zusammenzuarbeiten, sowohl in Grove als auch an der Rennstrecke. Ich möchte allen danken, die ein Teil meiner Reise bei Williams waren. Jetzt schließe ich dieses Kapitel und freue mich auf neue Herausforderungen in der Zukunft."
Wolff hatte immer davon geträumt, über den Job als Entwicklungsfahrerin irgendwann ein Stammcockpit zu erhalten. Aber mehr als Trockenübungen im Simulator und Proberunden bei Testfahrten war nicht drin. Von Renneinsätzen war die Blondine stets ein gutes Stück entfernt. Als offizieller Williams-Ersatzfahrer wurde für 2015 Adrian Sutil verpflichtet.
Williams lobt Beitrag zur Entwicklung
Trotzdem gab es zum Abschied ein Lob von Williams-Teamchefin Claire Williams: "Es hat über die Jahre viel Spaß gemacht, mit Susie zusammenzuarbeiten und zu sehen, wie sie sich innerhalb des Teams als Fahrerin weiterentwickelt hat. Ihr Feedback und ihr Wissen über das Auto haben einen wichtigen Beitrag zu unserer jüngeren Entwicklung geleistet. Es tut uns leid, sie gehen zu sehen. Wir bedanken uns für ihren Einsatz und wünschen ihr das Beste für die Zukunft."
Am Beispiel von Susie Wolff gab es immer wieder Grundsatzdiskussionen über Frauen in der Formel 1. Wolff selbst war sich ihrer besonderen Rolle stets bewusst: "Ich frage mich heute: Ist die F1 für eine leistungsfähige Rennfahrerin bereit, die auf höchstem Niveau mithalten kann? Ja. Ist dies auch als Frau erreichbar? Auf jeden Fall. Wird dies bald geschehen? Leider nein. Wir sehen uns hier zwei Problemen gegenüber: Wir haben nicht genug junge Mädchen, die schon früh mit dem Kartsport anfangen, und wir haben keine inspirierenden Vorbilder. Dies muss man sich manchmal klar vor Augen führen, um hinter die Dinge zu blicken."
"Das sind die Anliegen, die mich bewegen. Doch ich möchte etwas zurückgeben und die nächste Generation unterstützen. Zusammen mit der MSA (Motor Sports Association) werden wir eine neue Initiative starten, die junge Frauen im Motorsport auf und abseits der Piste Erfolg haben können, und wir möchten der nächsten Generation zeigen, dass der Motorsport sehr wohl eine Option für sie sein kann. Ich habe mich getraut anders zu sein gewagt, andere Wege zu gehen, und ich möchte andere dazu inspirieren, das gleiche zu tun."
"So gesehen bin ich für die Zukunft sehr optimistisch. Mit dem Schließen der einen Tür öffnet sich die nächste Tür. Es geht immer weiter voran", so Wolff. Einmal werden die Fans die Rennfahrerin noch in Action sehen. Susie Wolff wird zusammen mit David Coulthard für das schottische Team beim Race of Champions (21./22.10.2015) in London antreten.