Würgt die Highlights nicht ab

Der GP Spanien war arm an Höhepunkten. Erst zum Schluss gab es ein bisschen Action. Und auch gleich eine Untersuchung der Sportkommissare. Zum Glück entschieden sie im Duell Daniil Kvyat gegen Carlos Sainz auf ganz normalen Rennunfall, meint Michael Schmidt in seinem Blog.
Barcelona ist eine wunderbare Strecke zum Testen. Aber sie taugt nicht zum Rennfahren. Wenn bei 25 Grand Prix 19 Mal der Mann von der Pole Position gewinnt, spricht das schon für sich. Meistens ist der Grand Prix auf dem Circuit de Catalunya eine öde Prozession. So auch diesmal. Die Höhepunkte kann man dann an den Fingern einer Hand abzählen.
Sainz und Kvyat bieten etwas Action
Zum Schluss des GP Spanien bekamen wir wenigstens ein schönes Duell der Finnen Vatteri Bottas gegen Kimi Räikkönen präsentiert. Und einen Rad-an-Rad-Kampf im Red Bull-Camp. Daniil Kvyat gegen Carlos Sainz.
Der Toro Rosso-Junior gewann. Mit Feindberührung. Worauf Sainz durch den Notausgang flüchten musste. Prompt leiteten die Sportkommissare eine Untersuchung ein. Weil Kvyat drei Mal die Spur wechselte und Sainz mit allen vier Rädern die Strecke verlassen hatte.
Lange Untersuchung ohne Strafe
Zweieinhalb Stunden später dann das erlösende Ergebnis: Es war ein normaler Rennunfall. Zum Glück. Bei einer Strafe hätte man auch noch eines der wenigen Highlights des fünften WM-Laufes abgewürgt.
Solche Zweikämpfe wollen die Leute sehen. Kvyats Zickzack-Kurs hat Sainz nicht sonderlich beeindruckt. Und Sainz hatte die Nase seines Toro Rosso schon vorne, als er in die ersten Kurve einlenkte und dann von Kvyat neben die Strecke gedrängt wurde. Also war es völlig unerheblich, ob er dadurch einen Vorteil erlangt hat oder nicht. Diese Untersuchung hätte man sich wirklich ersparen können. Die TV-Bilder sprachen für sich.