Perez auf Mittelfeld-Pole

Im Mittelfeld ging es im Portimao-Qualifying wie erwartet eng zur Sache. Racing Point konnte dank Sergio Perez besonders glänzen. Dafür brachte McLaren als einziger Verfolger beide Autos in die Top Ten. Renault muss kämpfen.
Der Fight um den dritten Platz im Konstrukteurspokal spitzt sich immer weiter zu. Racing Point, McLaren und Renault reisten nur durch sechs Punkte getrennt an die Algarve. Im Qualifying von Portimao wurde es im Dreikampf der Anwärter auf die Bronze-Medaille wieder einmal ganz eng.
Durch den stark aufgeigenden Charles Leclerc blieben die Plätze in den ersten beiden Startreihen außer Reichweite. Doch was die Positionen dahinter anging, lieferten sich die Protagonisten wieder einmal ein Hauen und Stechen. Weil in Portimao vor allem Grip und Anpressdruck gefragt sind, setzte sich am Ende Racing Point durch. Sergio Perez fuhr im dritten Quali-Abschnitt fast drei Zehntel schneller als das McLaren-Duo.
Dabei hatte es in den ersten Freien Trainings noch gar nicht danach ausgesehen, als wäre der Mexikaner ein Anwärter auf die obere Hälfte der Top Ten. "Am Freitag waren wir noch auf der Suche nach dem optimalen Setup. Wir haben das Auto heute einmal auf links gedreht und das Paket deutlich verbessern können. Der fünfte Platz war das absolute Maximum für uns", strahlte Perez anschließend.
Damit steht der Routinier auch noch auf der sauberen Seite der Startaufstellung. "Wenn wir gut durch die erste Runde kommen, sollten wir fette Punkte einfahren", so der optimistische Blick auf den Sonntag. Teamkollege Lance Stroll kam nicht so gut zurecht. Von Rang zwölf muss der Kanadier Schadensbegrenzung betreiben: "Nach der Pause am Nürburgring hat mir etwas die Fahrpraxis gefehlt", lautete die Ausrede des Youngsters.
McLaren will doppelt punkten
McLaren steht zwar nicht so weit vorne, brachte aber als einziges Mittelfeldteam beide Autos in die Top Ten. Entsprechend zufrieden zeigte sich Teamchef Andreas Seidl. "Das ist eine gute Ausgangssituation für ordentliche Punkte. Leider kam der Wind am Ende des Qualifyings von der falschen Seite. Da haben wir im letzten Sektor etwas an Zeit verloren. Die Balance hat dann nicht mehr gepasst. Das ist ein bekanntes Problem unseres Autos", erklärte der Bayer.
Auch für den Sonntag erwartet Seidl wieder schwierige Bedingungen: "Ich glaube, es ist Regen vorhergesagt. Das ist dann wieder eine neue Herausforderung. Nach der Durststrecke in den letzten Rennen wird es vor allem wichtig, mal wieder mit beiden Autos zu punkten. Der Kampf um Platz drei wird meiner Meinung nach über die Konstanz entschieden. Wir müssen schauen, dass wir gut durch die erste Runde kommen."
In der schlechtesten Ausgangslage der drei Verfolgerteams beginnt Renault das Rennen in Portugal. Für Esteban Ocon war schon in der zweiten K.O.-Runde Schluss. Daniel Ricciardo schaffte zwar den Einzug ins Q3, musste aber wegen eines Bandenkontakts mit dem Heckflügel im Q2 beim Finale zuschauen: "Uns ging leider die Zeit aus. Wir hätten nur eine Minute mehr gebraucht. Dann hätten wir noch einen Versuch wagen können", klagte der Australier.
Renault fehlt Anpressdruck
Aber auch mit einem Run im Q3 wäre wohl nicht viel mehr drin gewesen als der zehnte Platz – noch hinter Alpha-Tauri-Speerspitze Pierre Gasly. Renault kommt mit dem rutschigen Asphalt in Portimao nicht so gut zurecht wie bei den letzten Rennen. "Weil die Strecke so wenig Grip hat, ist hier maximaler Abtrieb gefragt. Wir haben uns in diesem Bereich verbessert. Aber es ist immer noch nicht unsere Stärke. Wir können einfach nicht den Grip generieren wie unsere Gegner", analysiert Ricciardo die Situation.
Im Rennen will der Mann aus Perth nun eine Aufholjagd starten. Trotz weniger Überholmöglichkeiten verspricht Ricciardo Action: "Wir müssen einfach versuchen, morgen noch irgendetwas zu retten. Ich hoffe, dass ich zur Unterhaltung der Fans beitragen kann."