"Ist neuer Motor eine Strafe wert?"
Renault hat für den GP USA im letzten Moment bei der FIA ein Motor-Upgrade beantragt. Die Ausbaustufe verschlingt 11 Token. Doch der Zeitgewinn soll gering sein. Red Bull überlegt deshalb, ob man die Strafe für Renaults neue Antriebseinheit in Kauf nehmen soll.
Der Schritt kam für alle überraschend. Am Donnerstag nach dem GP Russland reichte Renault bei der FIA den Antrag für die erste Ausbaustufe seiner Antriebseinheit in diesem Jahr ein. Das Änderungspaket umfasst 11 der 12 offenen Token. Red Bull und Toro Rosso gingen in Russland noch von einem wesentlich kleinerem Umfang aus, und dann auch erst für den GP Brasilien. So viel zur Kommunikation zwischen Team und Motorenpartner.
Mit 11 Token lässt sich ein halber neuer Motor bauen. Man hört, dass die Modifikationen hauptsächlich im Bereich des Verbrennungsmotors und des Turboladers getätigt wurden. Dazu eine Anpassung der Elektronik. Über den Fortschritt gibt es unterschiedliche Versionen. Renault intern soll er 3 Zehntel betragen. Von der Seite der beiden Red Bull-Teams hört man, dass nicht mehr als 0,15 Sekunden erwartet werden.
Renault-Fortschritt ist nicht gerade massiv
Es ist noch nicht sicher, ob der Motor auf der Rennstrecke beweisen darf, was die Prüfstandsläufe versprechen. Daniel Ricciardo zum letzten Stand: "Wir müssen erst einmal verstehen, was der Motor wirklich bringt. Und ob er es wert ist, dass wir eine Strafe riskieren. Wie ich zuletzt gehört habe, ist der Fortschritt nicht gerade massiv. Und damit wäre es nicht ratsam ihn einzusetzen."
Red Bull rechnet sich in Austin aufgrund der Streckencharakteristik gute Chancen aus. Mit Glück vielleicht sogar ein Podium. "Wenn ich wegen der Motorstrafe von hinten starte, kann ich das vergessen. Wir werden mit dem neuen Motor nicht den Boden gutmachen, den wir durch die Strafe verlieren", fürchtet Ricciardo und schließt daraus: "Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir ihn einsetzen. Ich hoffe, dass man mir morgen etwas anderes erzählt, aber es werden wohl nicht allzu viele PS mehr sein."
Das wäre angesichts eines so großen Eingriffs eine Enttäuschung. Doch möglicherweise ist das Triebwerk die Basis für einen komplett neuen Motor im nächsten Jahr. Renault muss die Token nehmen. Andernfalls verfallen sie. Die Regeln verlangen nicht, dass Renault den Motor im Auto einsetzt. Der FIA reichen bereits die die technischen Unterlagen, um die Ausbaustufe zu genehmigen.