Wehrlein mit erstem Tag bei Manor zufrieden
Pascal Wehrlein hat seinen ersten Tag als Formel 1-Stammfahrer hinter sich. Was schleppend begann, endete mit insgesamt 54 Runden. Und der Erkenntnis, dass im Auto Potential steckt.
Eigentlich war die Präsentation des neuen Manor MRT05 für 8:45 Uhr angekündigt. Daraus wurde am Montagmorgen (22.2.2016) in Barcelona aber doch nichts. Den neuen Rennwagen von Pascal Wehrlein./span> bekam die Öffentlichkeit erst später auf Twitter-Fotos zusehen, und um10:23 Uhr dann erstmals in der Realität.
Nur sieben Runden am Vormittag für Wehrlein./strong>
Er ist mit dem alten Manor-Marussia aus der Vorsaison nicht mehr zu vergleichen. Damals baute man noch ein Vorjahres-Chassis auf die neuen Regeln um. Und im Heck werkelte ein Ferrari-V6 der 2014er Spezifikation. Jetzt treibt den Manor ein Mercedes.Aggregat an. Ein Williams-Getriebe leitet die Power auf die Straße. Auch die Aufhängungsteile stammen vom englischen Traditionsteam.
"Es war ein besonderer Tag für mich. Ein neues Team, ein neues Auto, ein neuer Motor. Ich wusste nicht so recht, was mich heute erwartet und wie viel ich zum Fahren komme. Ich hatte nur das Gefühl, dass ich mich riesig freue", fasste Wehrlein seine Gefühlslage vor dem ersten Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zusammen.
Der Vormittag verlief schleppend. Nur sieben Runden zählte der Monitor. "Die Einstellung von Bremsen, Sitzposition und Lenkrad: Da gibt es tausend Sachen, die man als Fahrer gerne hätte. Dazu mögen manche eher ein untersteuerndes, andere wiederrum ein übersteuerndes Auto. Da haben wir uns im Team erstmal ausgetauscht. Und wir mussten die neue Technik checken", erklärte Wehrlein.
Neunter Platz und 251,37 Kilometer
Am Nachmittag rollte der Manor MRT05 aber deutlich mehr. Wehrlein stockte sein Konto mit 47 weiteren Umläufen auf. Insgesamt strampelte der DTM-Champion des vergangenen Jahres 54 Runden oder 251,37 Kilometer an seinem ersten Tag als Formel 1-Stammfahrer ab. "Wir haben uns stark verbessert am Nachmittag", konstatierte der 21-Jährige.
Vom letzten Platz kletterte Wehrlein bis auf Position neun nach vorne. In seiner besten Runde umkurvte er die 16 Ecken des Circuit de Barcelona-Catalunya in 1:28.292 Minuten - auf der Soft-Mischung.
Wehrlein sieht eine gute Basis: "Ich denke, wir haben wirklich das Potential, um zu den Teams vor uns aufzuschließen. Im letzten Jahr war ja die Lücke zum Vorletzten noch recht groß." Nicht nur technisch, sondern auch personell hat Manor aufgerüstet. Die Truppe aus Banbury wird nun von Dave Ryan geführt, die ehemaligen Ferrari-Ingenieure Nikolas Tombazis und Pat Fry sind ebenfalls an Bord. Damit wächst auch der Druck. "Ich mache mir selbst am meisten", wiegelt Wehrlein ab, der im Team eine Führungsrolle einnehmen soll. Die Öffentlichkeit erwartet, dass er Teamkollege Rio Haryanto im Griff haben wird.
Wehrlein bleibt auch 2016 weiter Entwicklungsfahrer bei Mercedes. Einen Kulturschock habe er im deutlich kleineren Manor-Team nicht erlebt, wie er berichtet. "Natürlich ist Manor nicht Mercedes. Wir werden sicher nicht um Siege fahren. Aber wir wollen Highlights setzen und auch um Punkte kämpfen."