Youngster gegen Routinier
Sie lieferten die beste Show des Rennens: Kimi Räikkönen versuchte im Kampf um Platz 5 vergeblich an Max Verstappen vorbeizukommen. Räikkönen rasierte sich dabei ein Teil des Frontflügels ab und fand das Verhalten von Verstappen nicht in Ordnung.
An der Spitze ist es dieses Mal nicht so furios zwischen den Silberpfeilen zugegangen, dafür tobte dahinter ein wilder Kampf zwischen Red Bull und Ferrari. Sebastian Vettel machte in der finalen Phase des GP Ungarn Druck auf Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen versuchte verzweifelt an Max Verstappen vorbeizukommen.
Verstappen ist sich keiner Schuld bewusst
Bei dem Duell des 18-jährigen Wunderkinds gegen den 36-jährigen Routinier flogen die Fetzen. Es ging um Platz 5. In Runde 57 krachte es. In Kurve 2 flog die linke Endplatte des Frontflügels des Ferrari durch die Luft, weil Räikkönen das rechte Hinterrad von Verstappen berührte. „Er wechselte von rechts zurück nach links“, gab Kimi erbost über Funk durch. Einmal ist der Spurwechsel laut Reglement zur Verteidigung erlaubt, Zickzackfahren aber verboten.
"Es ist doch schön, wenn Kimi mal etwas mehr redet. Ich glaube, ich bin fair gefahren. Ich habe nicht zwei Mal die Linie gewechselt„ , sagte Verstappen zu seiner Verteidigung. Er sieht die Schuld nicht bei sich. “Er war mit diesem Angriff etwas optimistisch. Er hat zu spät gebremst und mich am Heck getroffen. Zum Glück blieb mein Reifen heil. So etwas kann vorkommen. Es wäre sehr seltsam, wenn ich bestraft werde.„ Auch sein Chef Christian Horner nahm den Youngster in Schutz. “Es war hart, aber fair und guter Motorsport.„
“Regeln sind ein Witz„
Räikkönen hat sich hingegen ein klares Urteil gebildet. Seiner Meinung nach, sollten die Rennkommissare noch einmal einen Blick auf das Duell der beiden werfen. “Zwei Mal hat er sich nicht korrekt verhalten„, sagte der Finne. “Es ist schwierig, die Berührung zu vermeiden, wenn du dahinter bist und er die Spur wieder wechselt.„ Nachdem der Frontflügel beschädigt war, fehlte Abtrieb an der Vorderachse. Anschließend konnte Räikkönen nicht mehr so gut folgen. Umso enttäuschter war der Ferrari.Pilot, weil sich sein Auto im Rennen besonders gut anfühlte. Von Platz 14 flog er durchs Feld, biss sich aber schließlich an Verstappen die Zähne aus.
Bisher gibt es kein Bestreben der Sportkommissare, den Vorfall zu untersuchen. Allerdings dauerte es auch am Samstag nach dem Qualifying mehrere Stunden, bis die Causa Rosberg und die Verwirrung um die 107-Prozent-Regel aufgeklärt wurde. “Die Regeln sind in vielerlei Hinsicht ein Witz„, meint Räikkönen und fragt: “ Wie kann es zum Beispiel sein, dass die 107-Prozent-Regel im Qualifying zwei Mal verschieden ausgelegt wird?„
Sebastian Vettel hatte ebenfalls eine Meinung dazu: “Max fährt sehr aggressiv, das ist eine seiner Stärken. Aber ich bin gegen diese ganzen Strafen und die komplizierten Regeln. Die Jungs draußen lachen über uns. Kimi ist einer der fairsten Fahrer im Feld. Sie Saison ist lange, die werden schon wieder aufeinander treffen.„