5G-Mobilfunk in der Industrie 4.0

Daimler errichtet in Sindelfingen ein erstes lokales 5G-Mobilfunknetz. Damit soll die Fabrik der Zukunft vernetzt werden, in der die Produktion digitaler und damit flexibler ablaufen wird.
Mit 5G steht ein neuer Mobilfunkstandard in den Startlöchern. Die neue Technologie erlaubt deutlich schnellere Datenübertragungen und ist auch die nötige Grundlage für vernetzte, autonom fahrende Autos sowie Produktionsanlagen nach Industrie 4.0-Standard.
Vier große Netzbetreiber haben die für 5G nötigen Frequenzen ersteigert und werden mit dem Aufbau eines entsprechenden Netzes, vornehmlich in den Ballungsgebieten, beginnen. Zusätzlich können große Unternehmen Frequenzen bei der Bundesnetzagentur erwerben, um damit eigene Werksareale und Fabriken auszurüsten. Somit können zum Beispiel selbstfahrende Transportfahrzeuge zwischen Produktionshallen pendeln und benötigte Teile automatisiert aus Lagerfächern zum Einbauort gebracht werden.
Kooperation mit Ericsson und Telefónica
Daimler baut in der „Factory 56“, einer Modellanlage für die Automobilproduktion der Zukunft am Standort Sindelfingen, gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter Telefónica ein 5G-Netz auf. Dritter Partner an Bord ist der Netzausrüster Ericsson, der die nötige Hardware besteuert.
Nach der Fertigstellung des Netzes wird Daimler der alleinige Betreiber, der damit sensible Daten aus der Produktion nicht mit externen Partnern teilen muss. Das Werk gilt als weltweit erste Produktionsanlage für Autos, in dem der 5G-Standard installiert wird.
„Als Erfinder des Automobils bringen wir die Digitalisierung in der Produktion auf ein neues Level. Mit der Installation eines lokalen 5G-Netzes wird die Vernetzung aller Anlagen und Maschinen in den Fabriken von Mercedes-Benz Cars künftig noch intelligenter und damit effizienter. Das eröffnet komplett neue Chancen für die Produktion“, sagt Jörg Burzer, Vorstandsmitglied von Mercedes-Benz im Bereich Produktion und Supply Chain.
Ein eigenes Netz hat den Vorteil, dass man die Dichte und Stärke von Sendern und Empfängern in der Sindelfinger Fabrik den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort anpassen kann. Mit der schnellen Datenübertragung lassen sich Informationen über den Standort einzelner Bauteile oder die bedarfsgerechte Steuerung der Taktung quasi in Echtzeit steuern und anpassen.