Das beste Modell ist leider auch das teuerste

Hohes Sicherheitsniveau: Keiner der getesteten Träger verursachte in den dynamischen Fahrversuchen bei 90 km/h Schäden am Testfahrzeug.
Der ADAC hat Fahrradträger für Anhängerkupplungen getestet. Das Niveau ist gut, doch die Qualität hängt auch vom Preis ab.
Lange war es eine Glaubensfrage: Transportiert man Fahrräder beim Autofahren besser auf dem Dach oder am Fahrzeugheck? Spätestens seit sich E-Bikes stark verbreitet haben, setzen sich die Fahrradträger für die Anhängerkupplung zunehmend durch. Denn oft reicht die Dachlast eines Pkw-Modells nicht aus, um die wegen ihrer Akkus oft deutlich schwereren Elektroräder per Dachträger transportieren zu können. Zudem ist es für die Reisenden beschwerlich, Pedelecs und Co. nach oben aufs Autodach zu wuchten.
Doch welche Fahrradträger für die Anhängerkupplung sind besonders gut – und welche nicht? Genau das hat der ADAC in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Automobilclub TCS mit 13 aktuellen Modellen getestet. Sie sind jeweils falt- und kippbar sowie für zwei bis zu jeweils 30 Kilogramm schwere Fahrräder – und damit auch für E-Bikes – geeignet.
Der Testsieger: Uebler i21
Rundum überzeugen konnte die ADAC-Tester das Modell Uebler i21. Es erreicht mit der Gesamtnote 1,5 als einziger Fahrradträger das Testurteil "sehr gut". Es ist nicht nur das sicherste Modell im Test (Note 1,0 in dieser Kategorie), sondern überzeugt auch bei den Aspekten Qualität und Handhabung. Der ADAC lobt "seine einzigartige und simpel zu bedienende Montageart", das niedrige Gewicht von nur 13,2 Kilogramm und den geringen Platzbedarf im zusammengefalteten Zustand. Doch das hohe Niveau hat seinen Preis: Mit 727 Euro ist der Uebler i21 klar der teuerste Fahrradträger im ADAC-Test.
Gutes Niveau im Mittelfeld
Es folgt ein breites Mittelfeld mit durchgängig guten Testergebnissen und hohem Sicherheitsniveau (allesamt mit der Note 1,2 in dieser Kategorie). Die Modelle MFT Compact 2e+1, Thule Easyfold XT2 und XLC Azura Xtra WT VC-C10 schneiden mit der Gesamtnote 1,6 kaum schlechter ab als der Testsieger, sind aber – abgesehen vom Thule-Fahrradträger – deutlich günstiger als der Testsieger. Auch in der Handhabung und bei der Qualität gibt es bei diesen Kupplungsträgern kaum Unterschiede.
Zwei "Preis-Leistungs-Sieger"
Ebenfalls kaum schlechter sind die Modelle Norauto E-Fit 200-2 und Oris Tracc, die jeweils die Gesamtnote 1,7 erreichen und somit durchaus als Preis-Leistungs-Sieger bezeichnet werden können. Denn mit 400 (Norauto) beziehungsweise 395 Euro (Oris) gehören sie zu den günstigeren Fahrradträgern im Testfeld. Das Modell von Oris erreicht sogar dasselbe hohe Sicherheitsniveau wie der Testsieger von Uebler (Note 1,0 in dieser Kategorie). Überschaubare Nachteile gibt es lediglich bei der Qualität, sodass Sparfüchse diese Modelle getrost in Erwägung ziehen können.
Dass die Güte eines Fahrradträgers trotzdem eine Preisfrage ist, zeigt der Blick auf das untere Drittel der Ergebnistabelle. Hier landen nämlich die drei günstigsten vom ADAC überprüften Modelle. Der 325 Euro teure Bullwing SR7 erreicht mit der Gesamtnote 2,0 zwar ein insgesamt gutes Ergebnis, leistet sich aber qualitative Schwächen.
Befriedigende Testverlierer
Beim billigsten Fahrradträger Fischer ProLine Evo (283 Euro) kommen Mankos in der Handhabung hinzu, weshalb er nur die befriedigende Gesamtnote 2,6 erhält. Seine Erstmontage gestaltet sich aufwendig, er ist relativ unhandlich bei der Montage auf die Anhängerkupplung und nicht so einfach zu falten wie die Konkurrenten. Ähnliches berichtet der ADAC über den Menabo Antares 2 für 327 Euro, der insgesamt am schlechtesten abschneidet. Er landet in jeder Einzelkategorie ganz hinten, hält mit einer Gesamtnote von 2,7 jedoch ebenfalls den Kontakt zum Mittelfeld.
Insgesamt lässt sich beim ADAC Fahrradträger-Test 2025 ein erfreulich hohes Niveau attestieren. Besonders positiv: Keiner der getesteten Träger verursachte in den dynamischen Fahrversuchen bei 90 km/h Schäden am Testfahrzeug. "Selbst bei plötzlichen Ausweichmanövern mit voller Beladung blieben alle Systeme stabil", heißt es vonseiten des ADAC. Hier konnten die Experten der Automobilclubs im Vergleich zu vergangenen Tests einen klaren Fortschritt ausmachen.