Dieser 7er hat den V8 aus dem E39-M5

Seltene Gelegenheit: Auf der US-Autkionsplattform Cars & Bids steht ein BMW 740i E38 aus dem Baujahr 2001 zum Verkauf. Nicht nur die Lackierung in Imolarot ist ungewöhnlich, sondern auch der Motor.
Einer der besten 7er und der S62-M5-V8. Eine perfekte Kombination? Mal sehen, ob dieser Umbau aus Texas hält, was die Daten versprechen.
Ein BMW 7er E38 von 2001 ist vermutlich der beste klassische 7er, den man kaufen kann: Er hat noch die klassische, elegante BMW-Linie, bietet viel Platz, jede Menge Komfort und mit dem M62 B44 TU arbeitet ein V8-Kraftpaket für technikaffine Freunde des Saugmotors unter der Haube. Der Motor, den BMW ab 1998 in den 740i baute, verfügt über eine Hubraumerweiterung von vier auf 4,4 Liter und die Nockenwellenverstellung VANOS. Damit steigt das Drehmoment um 20 Newtonmeter auf 440 bei einer um 300/min geringeren Drehzahl.
Gute Idee? M5-V8 im 7er E38
Doch es geht noch besser: Auf dem M62 basiert auch der S62 B50 des E39-M5. Dieser Hochdrehzahl-V8-Saugmotor leistet 400 PS bei 6.600/min. Das Drehmoment liegt bei glatten 500 Nm. Wäre es also nicht eine Idee, den Motor aus einem M5 in einen 7er zu verpflanzen?
Gedacht, getan: Ein imolaroter 740i von 2001, 135.000 Meilen gelaufen, und ein verunfallter BMW M5 E39 fanden im Juni 2018 in Texas zusammen. Eine Traum-Kombination: Der kurze E38-7er auf sportlichen 18-Zoll-Parallelspeiche Styling 37 M in seltenem Imolarot mit dem Hochdrehzahl-V8-Saugmotor aus dem M5 E39.
Die gute Idee, einen M5-Motor in einen 7er einzubauen, hatte in den 80er-Jahren schon die M GmbH: Die baute den Vierventil-Reihensechszylinder aus dem E34 in die Karosserie eines diamantschwarzen E32. Paul Rosche fuhr den sportlichen 7er als Dienstwagen, er steht heute im geheimen Depot der BMW Group Classic.
Tauschmotor mit rund 330.000 km
Im Motorraum: Der S62 B50. Ein Motor mit Erfahrung: 206.100 Meilen stehen auf dem LC-Display der Instrumente, die der Umbauer praktischerweise gleich in den 7er übernimmt. Das entspricht 330.000 Kilometern und spricht für die Haltbarkeit des bayrischen Hochdrehzahl-Aggregats. Dass der fällige Service noch nicht erledigt wurde, spricht für das Gottvertrauen des Verkäufers – oder seine Chuzpe, je nachdem.
Denn da gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die der Käufer wissen sollte und der riesige Sprung in der Frontscheibe ist vielleicht sogar das kleinste Problem. Denn Scheiben gibt es beim Vertragshändler oder jemand anderem, der beruflich Scheiben tauscht.
Keine Kats im Vierrohr-Auspuff
Die fehlenden Katalysatoren in der Vierrohr-Auspuffanlage zu ersetzen, dürfte weit weniger günstig sein als eine neue Frontscheibe einzubauen. Auch das leicht verlebte Interieur in Beige sollte wiederherzustellen zu sein. Doch bei einem Auto aus dem sonnigen Texas dürfte doch wenigstens die Karosserie rostfrei sein? Da wird schließlich nicht gesalzen und es regnet wenig. Trotzdem rosten mindestens zwei von vier Türen vor sich hin – an einer Stelle konserviert imolaroter Originallack die Rostblasen. Dafür funktioniert laut Werkstatt das Infotainment. Nur das Display bleibt eben dunkel. Doch die tollen Schmiederäder von Fuchs! Alle vermackt, vermerkt die Werkstatt im Protokoll.