Kommt ein eigenständiger Sportwagen?
Endlich ein M1-Nachfolger? Markus Flasch, der Geschäftsführer der M GmbH, deutet in einem Interview an, dass der Traum vieler BMW- und Sportwagen-Fans wahr werden könnte.
Nicht mal ein Jahr ist der Geschäftsführer der BMW M GmbH inzwischen im Amt. Und doch traut sich Markus Flasch bereits viel näher heran an ein Thema, das die Sport-Division des Münchner Autobauers – und vor allem deren Anhänger – stärker umtreibt als alles andere. Es geht um die Frage, ob endlich ein eigenständiger M-Sportwagen kommt. Kein dynamischer Ableger eines BMW-Modells à la M3 oder M5, sondern eher ein Auto wie der Mercedes-AMG GT oder der Audi R8.
„Wir haben einige sehr konkrete Pläne“
Was also sagt Flasch dazu? „Eigenständige M-Fahrzeuge sind offensichtlich etwas, an dem mein Team gerne arbeitet“, so der M-Geschäftsführer im Interview mit dem britischen Fachmagazin „Top Gear“. Um mit Verweis auf den zwischen 1978 und 1981 gebauten BMW M1, das erste und bisher einzige Standalone-Sportcoupé der M GmbH, nachzuschieben: „Wir haben einige sehr konkrete Pläne für etwas Neues.“
Kommt da etwa ein neuer Mittelmotor-Zweisitzer aus Garching auf uns zu? Vielleicht die Serienversion der 600 PS starken, in drei Sekunden von Null auf Hundert beschleuigenden und maximal 300 km/h schnellen Plugin-Hybridstudie Vision M Next, die derzeit auf der IAA zu sehen ist? „Nicht unbedingt“, sagt Flasch. „Das ist eine Möglichkeit, aber es ist nicht die einzige.“
Ziemlich sicher mit elektrifiziertem Antrieb
Nach einem i8-Nachfolger sieht es eher nicht aus: „Ein brandneues Modell ohne Vorgänger ist besser geeignet als ein Modell mit einem Vorgänger.“ Zudem habe die M GmbH noch nie am i8 gearbeitet. Und ein Hypercar im Stile des Mercedes-AMG One? Er mag zwar die Idee, sagt Flasch, sei aber zwiegespalten: „2019 wird das bislang beste Verkaufsjahr der M GmbH. Die Marke braucht dieses Leuchtturm-Auto nicht.“ Vielmehr zieht der Österreicher alles in Betracht. Ein elektrifizierter Antriebsstrang scheint gesetzt zu sein, das Auto könnte sogar vollelektrisch fahren. Schließlich stünde seine Firma im regen Austausch mit BMW i, der Elektrosparte des Konzerns.
Das eigenständige M-Modell muss noch nicht einmal ein waschechter Sportwagen sein. Das sei „nicht in Stein gemeißelt“, sagte Flasch im Frühjahr 2019 im auto motor und sport-Interview auf eine entsprechende Frage. „Wir prüfen derzeit in alle Richtungen und schauen uns auch andere, zum Teil völlig neue Fahrzeugkonzepte an. Es geht hier ja nicht um kurzfristige Entscheidungen.“ Eine Aussage, die die Euphorie der BMW-Fans wegen einer kurz bevorstehenden Sportwagen-Präsentation wieder etwas dämpfen dürfte.