Zulieferer steigert Wirkungsgrad von Lkw-Dieseln

Von etwa 46 auf 50 Prozent: Mit seinem neuen Common-Rail-System verbessert Bosch den Wirkungsgrad eines Motors des chinesischen Herstellers Weichai Power empfindlich.
Eine Verbesserung von etwa vier Prozent – das klingt nicht gerade viel. Aber neben absoluten gibt es ja noch relative Zahlen. Und die erscheinen in einem anderen Licht: Zulieferer Bosch ist es zusammen mit Chinas größtem Hersteller von Nutzfahrzeugmotoren, Weichai Power, gelungen, den thermischen Wirkungsgrad von Lkw-Dieselmotoren von rund 46 auf 50 Prozent zu erhöhen. Macht eine Verbesserung von acht Prozent, was fast 130 Jahre nach Erfindung des Motorenkonzepts fast schon einen Quantensprung bedeutet – und das nach nur etwa zwei Jahren Entwicklungszeit.
Common-Rail-System mit 2.500 bar Einspritzdruck
Entsprechend zufrieden ist Volkmar Denner: "Mit der Steigerung des Wirkungsgrads um vier Prozentpunkte haben wir einen Meilenstein gesetzt", freut sich der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Der Zulieferer hat neben seinem generellen technischen Know-how bei Einspritzsystemen konkret sein Common-Rail-System mit 2.500 bar Einspritzdruck eingebracht. Dieses ist modular aufgebaut und mit Druckstufen zwischen 1.800 und 2.500 bar variabel in Motoren mit bis zu acht Zylindern einsetzbar.
Die 50 Prozent Wirkungsgrad erreicht speziell Weichais Sechszylinder-Dieselmotor mit 12,9 Litern Hubraum. Das Common-Rail-System sorgt für eine effiziente Kraftstoffversorgung und -einspritzung und ist damit entscheidend dafür, dass der Motor die Abgasnorm China VI einhält. Hohe Düsendurchflüsse ermöglichen die Optimierung der Verbrennungsstrategie sowie eine hohe Motorleistung. Das Common-Rail-System ist für eine Lebensdauer von bis zu 1,6 Millionen Kilometern ausgelegt und auch für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs ausgelegt.
Bosch entwickelt sowohl Elektro- als auch Verbrennerantriebe
Und "die Entwicklung geht immer noch weiter", sagt Denner. Generell geht Bosch technologieoffen die Herausforderung an, den Verkehr CO2-neutral und nahezu emissionsfrei zu gestalten. Dabei geht es um die Elektromobilität mit Batterie- und Brennstoffzellen-Fahrzeugen, aber auch Verbrennerantriebe, die mit erneuerbaren synthetischen Kraftstoffen klimaneutral gefahren werden können – auch im Nutzfahrzeug-Bereich.