Lückenfüller mit Hybrid-Mittelmotor

Der Nachfolger des Lotus Esprit füllt die Lücke zwischen dem neuen 2.000 PS starken Elektro-Hypercar Evija und dem Evora.
Ein erster Prototyp – intern Type 131 genannt – mit modifizierter Evora-Karosse ist nun unserem Erlkönig-Fotografen vor die Linse gefahren. Bei näherem Hinsehen kann man sehr gut erkennen, wie die Lotus-Ingenieure die Karosserie an den Radkästen verlängert haben. Auch ist der Erlkönig deutlich breiter als der Evora.
Schwachstellen ausgemerzt
Unter der Karosserie testet die legendäre britische Sportwagen-Schmiede Antriebe, Fahrwerke und weitere Technik-Elemente. Der Supersportler ist das letzte Modell auf der bekannten und geklebten Aluminium-Plattform, bevor Lotus auf eine neue Fahrzeug-Basis wechselt. Die kommt aller Voraussicht nach über Konzern-Mutter Geely von Volvo.
Optisch bedient sich der Evora-Erbe an dem erst kürzlich präsentierten Evija – erhält dessen kauernde Silhouette und die aggressive Front mit den aufrecht stehenden Scheinwerfern. Bereits im Vorjahr verriet uns Lotus-Chef Phil Popham mehr zum Type 131 und skizzierte den Sportwagen so: "Er wird Lotus verkörpern, durch Dynamik auf der Straße und Rennstrecke heraus stechen. Gleichzeitig wollen wir mit ihm ein paar unserer Schwachstellen ausmerzen. Ergonomie, Ein- und Ausstieg, Konnektivität."
Hybrid oder nicht?
Damals hieß es, der kommende Sportwagen würde den Evora ersetzen und rein von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Später sollte eine Hybridvariante folgen. Seit der Übernahme durch den chinesischen Autobauer Geely ist die Elektrifizierung bei Lotus zu einer Priorität aufgestiegen.
Wir haben bei Lotus nachgefragt, wie der aktuelle Stand ist. Dort bestätigt man uns, dass der fotografierte Erlkönig tatsächlich ein Lotus-Testträger sei. "Wir können auch bestätigen, dass wir weiter einen neuen Lotus-Sportwagen entwickeln, der fundamental anders sein wird als unsere bestehenden drei Autos (Elise, Exige und Evora). Weitere Details wollen wir geheim halten."
Lotus Evora-Nachfolger mit 500 PS
Fundamental anders? Wer zwischen den Zeilen liest, kann durchaus ausmachen, dass der neue Sportwagen nicht allein von einem Verbrenner befeuert wird. Es verdichtet sich, dass Lotus den bekannten 3,5 Liter großen Sechszylinder mit einem Elektromotor und Batterietechnik verheiratet. Der Kompressor-V6 leistet in seiner stärksten Ausbaustufe (im Exige Cup 430) 436 PS. Mit Hybridunterstützung ist eine Systemleistung von mehr als 500 PS denkbar. Es bleibt abzuwarten, auf welchen Namen der neue Sportwagen ab 2021 hört.