Der Tscheche bietet noch mehr Platz
Skoda präsentiert im Herbst 2023 die vierte Generation des Superb. Vom Mittelklasse-Modell gibt es zeitgleich die Combi- und die Limousinen-Version. Letztere ersetzt gleichzeitig den Stufenheck-Passat, den es künftig nicht mehr gibt.
Der neue Superb wird noch größer als sein Vorgänger, wobei die Breite und der Radstand unverändert bleiben. Für die Limousine nennt Skoda ein Längenwachstum von 43 Millimeter auf dann 4,91 Meter. In der Höhe legt der Tscheche um zwölf Millimeter auf 1,48 Meter zu und bietet so mehr Kopffreiheit für die Passagiere auf beiden Sitzreihen. Die Breite bleibt unverändert. Wachsen um 20 Liter wird das Kofferraumvolumen auf dann 645 Liter.
Skoda Superb mit Interieur-Innovationen
Im Interieur wurden Lenkrad, Kombiinstrument, Armaturenbrett und Dekorleisten optimiert; der Gangwahlhebel für das DSG-Getriebe ist fortan an der Lenksäule untergebracht. Die aufgeräumte Mittelkonsole schafft zusätzlichen Raum für den Beifahrer.
Ein neues Head-up-Display als Ergänzung zum 10,25 Zoll großen Virtual Cockpit und ein freistehendes zentrales 13-Zoll-Infotainment-Display prägen den Innenraum. Zusätzlich debütieren die Skoda Smart Dials – Dreh- und Druckknöpfe, die haptische und digitale Elemente verbinden.
Das können die Smart Dials
Die Skoda Smart Dials sollen eine neue Art der Kombination von haptischen und digitalen Bedienelementen darstellen. Unter dem Infotainment-Display befinden sich drei Drehknöpfe mit 32 Millimeter großen Digitalanzeigen, die den schnellen Zugriff auf verschiedene Fahrzeugfunktionen – abhängig vom Ausstattungsniveau – bieten. Die äußeren Smart Dials dienen der Regelung von Innenraumtemperatur, Sitzheizung und Sitzbelüftung. Das mittlere Smart Dial steuert ausgewählte Funktionen wie Infotainment-Lautstärke, Gebläsestufen, Luftausströmerausrichtung, Klimaanlage, Fahrmodi und Kartendarstellungs-Zoom. Der zentrale Knopf ist konfigurierbar und wird über das Menü des Infotainment-Systems gesteuert.
Massage-Sitze und Regenschirm
Die weiteren Neuerungen: Die Phone Box für induktives Aufladen von Smartphones mit bis zu 15 Watt samt Kühlfunktion sowie bis zu vier USB-C-Anschlüsse mit 45 Watt und ein 15-Watt-USB-C-Port am Rückspiegel. Im Superb rücken das neu gestaltete Lenkrad, das Kombiinstrument, dekorative Zierelemente sowie verbesserte Massagesitze in den Fokus. Letztere verfügen über eine verstellbare Lendenwirbelstütze, pneumatisch gesteuerte Massagekissen und verschiedene Programme. Die Heizfunktionen für Sitze, Lenkrad, Windschutzscheibe und Heckscheibe sind bequem über eine Heizungstaste im Klimamenü einstellbar.
Nachhaltigkeit zeigt sich in umweltfreundlichen Materialien für Innenraumtextilien und bei zwei beliebten Features: den Regenschirm in der Fahrertür und den Eiskratzer.
Ebenfalls neu im Superb: Ein elektrisch bedienbares Gepäckraum-Rollo im Superb Combi, eine Mittelarmlehne mit integriertem Tablet-Halter zwischen den Rücksitzen sowie die Doppeltasche an der Rückseite der Vordersitze, in der Dokumente oder Zeitschriften sowie ein Smartphone Platz finden. Eine Premiere für den Superb ist der integrierte Trichter im Deckel des Scheibenwaschmittel-Behälters.
Skoda Superb auch als (Passat) Limousine
Die aktuelle Baureihe "3V" ist seit Mitte 2015 im Handel und wird im Skoda-Werk in Kvasiny produziert. Mit dem Generations-Wechsel ändert sich auch der Produktionsstandort. Ab Herbst 2023 läuft der Superb zusammen mit dem kommenden VW Passat im Werk in Bratislava vom Band. Im Gegensatz zum VW Passat B9, der ebenfalls 2023 – aber nur noch als Kombi – neu aufgelegt wird, gibt es den Superb weiterhin in zwei Karosserieformen – als Limousine und Combi. Die neue Generation wird jedoch nur leicht evolutioniert. Der Mittelklässler basiert nach wie vor auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) von VW und wächst in den Dimensionen, ähnlich dem größer gewordenen Octavia.
Erlkönig-Bilder deuten das Design der vierten Generation an. Offensichtlich verpasst Skoda der Frontschürze ein neues Outfit mit vertikalen Lufteinlässen samt neu gestaltetem, nun achteckigem Grill, der von schmaleren Scheinwerfern mit LED-Technik flankiert wird. Seitlich zeigen sich die klassische Drei-Box-Form, die großen Ausschnitte der Fondtüren und die Richtung C-Säule ansteigende untere Fensterkante, die ebenfalls das aktuelle Modell auszeichnet. Wie die vorderen schrumpfen auch die hinteren Leuchten spürbar. Abgasendrohre sind nicht mehr zu erkennen; der Auspuff knickt wohl vor der Heckschürze nach unten ab.
Superb als Verbrenner und Hybrid
Skoda bietet die vierte Generation des Superb erstmals mit Mild-Hybrid-Technologie an. Im Einstiegsbenziner 1,5 TSI mit 150 PS arbeitet ein Vierzylinder-Benzinaggregat mit einem riemengetriebenen 48-Volt-Starter-Generator und einer 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie zusammen. Ergänzend kommt der neue Superb mit zwei 2,0-TSI-Varianten in den Leistungsstufen 204 und 265 PS. Der Topbenziner verfügt ebenso wie der 193 PS starke 2,0-Liter-Topdiesel serienmäßig über Allradantrieb. Darunter rundet ein 2,0 TDI mit 150 PS die Angebotspalette ab. Alle Motoren der Superb-Baureihe arbeiten ausnahmslos mit einem Sieben-Gang-Direktschaltgetriebe (DSG) zusammen.
Auch sonst wollen VW und Skoda beim nächsten Passat und Superb noch einmal alles aus dem inzwischen wahrlich nicht mehr taufrischen Modularen Querbaukasten (MQB) herausgeholt haben. Den Aufwand bei der Fahrwerks-Entwicklung vergleichen sie im Konzern ganz unbescheiden mit der Mercedes S-Klasse. Was bedeuten dürfte, dass der neue Skoda Superb ein komfortabler Vertreter seines Segments werden dürfte.
Die Preise für die beiden Superb-Modelle dürften moderat steigen. Aktuell ist Skodas Flaggschiff aufgrund des bevorstehenden Modellwechsels nicht mehr konfigurier- und bestellbar. Zuvor stand die Limousine ab 39.260 Euro in der Preisliste, der Kombi kostete ab 40.260 Euro.