Formel 1 ohne Autos

Die Formel 1 kämpft während des dritten Triple-Headers der Saison mit großen Logistik-Problemen. Am Donnerstag von Sao Paulo fehlten bei manchen Teams noch die Autos - wie hier bei Alfa Romeo. Wir zeigen noch weitere Impressionen von dem Logistik-Chaos...
Es geht Schlag auf Schlag. Die Formel 1 steckt mittendrin in ihrem dritten Triple-Header der Saison. Den Teams bleibt kaum Zeit, durchzuatmen. Zum straffen Programm kommen Logistik-Probleme auf dem Weg von Mexiko nach Brasilien. Es fehlen Autos und Motoren.
In der Vorschau auf das viertletzte Rennwochenende der Saison gleichen sich die Protagonisten in ihrer Wortwahl. Sie sprechen immer wieder von einer ikonischen Rennstrecke. Gemeint ist das Autodromo José Carlos Pace in Sao Paulo. Zum 48. Mal in der Geschichte trägt Brasilien einen Formel-1-Grand Prix aus. Zum 38. Mal fällt die Wahl auf Sao Paulo. Seit 1990 durchgängig. Davor war noch Rio mit in der Verlosung.
Die viertkürzeste Rennstrecke im Kalender nach Monaco, Zandvoort und Mexiko gehört zu den Dauerbrennern. Interlagos, so der gängige Name für die 4,309 Kilometer lange Bahn, ist nach Montreal (40 Ausgaben) die am zweitmeisten besuchte Strecke außerhalb Europas. Und nach einem Jahr Corona-bedingter Pause freut sich die Königsklasse umso mehr auf eine Rückkehr in die brasilianische Millionen-Metropole.
Distanz von 7.500 Kilometern
Allerdings dürfte allen Beteiligten noch der Reisestress in den Knochen stecken. Erst am Sonntag fiel die Zielflagge in Mexiko. Jetzt geht es bereits weiter in Sao Paulo. Dazwischen liegen 7.500 Kilometer Luftlinie. Die Formel 1 steckt in ihrem dritten Triple-Header der Saison mit drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden. Wenigstens ist die Luft nicht mehr so dünn. Im Gegensatz zu Mexiko.City liegt Sao Paulo rund 1.500 Meter tiefer, jedoch immer noch rund 800 Meter über dem Meeresspiegel. Es lässt sich besser durchatmen. Zeit dazu bleibt aufgrund des straffen Programms aber nicht.
Auch weil sich die Könisgklasse mit großen Logistik-Problemen herumplagt. Die Fracht aus Mexiko traf erst mit Verspätung in Sao Paulo ein. Das sorgt dafür, dass am Donnerstag-Vormittag fast die Hälfte der Teams ohne Autos dastand. Ja, Sie lesen richtig, das ist kein Scherz. Bei McLaren, Ferrari und Alfa sind die Garagen leer. Bei Haas ist sie mit Stellwänden versperrt.
Red Bull hat zwar die Autos, jedoch fehlen die Werkzeuge, um sie zusammenzubauen. Was alle im Feld eint: Keiner hat Motoren. McLaren-Einsatzleiter Andrea Stella prophezeit: "Das wird eine Nachtschicht geben." Immerhin: Um 10:45 Uhr Ortszeit kreuzten drei riesige Trucks mit mehreren McLaren-Containern auf. Die Arbeit konnte also beginnen.
Drittes Sprintwochenende der Saison
Offiziell läuft die anstehende PS-Sause nicht unter dem Namen "GP Brasilien". Sondern heißt "Sao Paulo Grand Prix". Die Fans dürfen sich auf das dritte Sprint-Rennwochenende der Saison freuen. Nach Silverstone und Monza. Das heißt: komprimiertes Programm, ein Mini-Rennen extra über 100 Kilometer am Samstag, mehr Chancen auf die Nase zu fallen. Kurzum: erhöhtes Action-Potenzial.
Sao Paulo, das schon viele WM-Schlachten gesehen hat, ist bekannt für chaotische Rennen. In den letzten fünf Grands Prix hier beorderte die Rennleitung neun Mal das Safety Car auf die Rennstrecke. Max Verstappen und Lewis Hamilton, Red Bull und Mercedes setzen ihren Zweikampf um die Weltmeisterschaft fort. Am Donnerstag widmeten sich die Teams der Vorbereitung der Autos – und die Fahrer kamen ihren Medien-Verpflichtungen nach. In der Galerie zeigen wir die ersten Impressionen...