Bottas-Bestzeit und Verstappen-Panne
Für Red Bull gab es im zweiten Training von Imola einen herben Rückschlag. Max Verstappen musste sein Auto nach einem Antriebsproblem schon früh in der Sitzung abstellen. In der Zeitentabelle lagen am Ende wieder die beiden Mercedes vorne. Pierre Gasly saß Bottas und Hamilton aber direkt im Nacken.
Nach dem spannenden Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen beim Saisonstart in Bahrain hatten sich alle Fans auf Teil zwei des Giganten-Duells in Imola gefreut. Doch schon im zweiten Freien Training gab es für die Sieghoffnungen von Red Bull einen herben Dämpfer. Die Technik des RB16B streikte ohne Vorwarnung.
Verstappen war gerade auf seinem ersten Run unterwegs, als auf der Zielgerade plötzlich der Vortrieb fehlte. "Irgendetwas im Heck ist kaputtgegangen", schimpfte der Pilot über Funk, als er sein Auto unfreiwillig am Ende der Boxengasse einparkte. Zwar konnten die Streckenposten den Red Bull noch während der Session zurück zur Garage transportieren, doch an eine Fortsetzung des Testprogramms war nicht zu denken.
"Es sieht so aus, als sei die Antriebswelle gebrochen. Wir müssen jetzt untersuchen, warum das passiert ist. Alles wird über Nacht genau analysiert. Leider blieb nicht genug Zeit, die Teile während der Session zu tauschen", erklärte Teamchef Christian Horner. Nachdem Verstappen letztes Jahr schon bei allen drei GPs in Italien vorzeitig ausgefallen war, scheint der Fluch nun erneut zuzuschlagen. Der Frust ist entsprechend groß: "Ich mag Italien eigentlich. Aber was das Rennfahren angeht, habe ich hier einfach kein Glück."
Gasly auf Mercedes-Niveau
Leichtes Spiel hatten die Mercedes nach dem Problem von Verstappen aber nicht. Zwar setzte Valtteri Bottas in 1:15.551 Minuten wie schon in der ersten Sitzung die Bestzeit. Und wieder musste sich Lewis Hamilton mit einer Hundertstel Rückstand knapp mit Rang zwei zufrieden geben. Doch mit Pierre Gasly gab es einen Piloten, der das Tempo der Silberpfeile fast mitgehen konnte.
Bei den Quali-Simulationen in der ersten halben Stunde blieb der Franzose auf weichen Reifen nur 78 Tausendstel hinter der Spitze zurück. Allerdings ist nicht ganz klar, wie viel Potenzial noch im Mercedes steckt. Bottas hatte seine schnelle Runde schon ganz am Anfang der Session mit den Medium-Reifen gesetzt. Bei den Runs mit weichen Gummis konnte er sich dann später nicht mehr verbessern.
Generell zog der Finne ein positives Fazit: "Das Auto fühlt sich definitiv besser an als in Bahrain. Das war ein positiver Start. Die Balance passt." Der Charakter des Autos mit dem unruhigen Heck sei aber immer noch zu spüren: "Es ist aber nicht so ausgeprägt wie in Bahrain. Wir werden das Setup über Nacht noch einmal feintunen." Laut Teamchef Toto Wolff helfen Mercedes auch die kühlen Temperaturen in Imola.
Leclerc-Crash in den Schlussminuten
Hinter dem Alpha Tauri von Gasly hinterließen auch die beiden Ferrari von Carlos Sainz und Charles Leclerc einen guten ersten Eindruck. Leclerc wäre sogar ganz vorne dabei gewesen, wenn ihm die Rennleitung nicht die schnellste Runde wegen Verlassens der Strecke gestrichen hätte.
Auch auf dem Longrun am Ende der Session übertrieb es Leclerc ein wenig. Zwischen den beiden Rivazza-Kurven brach plötzlich sein Heck aus. Der Pilot versuchte das Auto noch abzufangen, doch weil es neben der Strecke nur wenig Auslauf gibt, konnte er den Einschlag in die Bande nicht verhindern. Dabei gingen der Frontflügel und die rechte vordere Aufhängung zu Bruch. Die Session musste nach dem Crash vier Minuten vor dem Abpfiff beendet werden.
Direkt hinter Leclerc landete Sergio Perez im Red Bull, der das Tempo an der Spitze nicht ganz mitgehen konnte. Auch Yuki Tsunoda im zweiten Alpha Tauri schaffte es nicht ganz, die gleiche Pace aus dem Auto rauszuholen wie sein Teamkollege Pierre Gasly. Dahinter komplettierten Lando Norris, Antonio Giovinazzi und Lance Stroll die Top Ten.
Sebastian Vettel kam auf Rang 15 erneut nicht besonders gut zurecht. Nach der großen Trendwende sieht das aktuell noch nicht aus. Mick Schumacher, der zweite deutsche Pilot im Feld, konnte wenigstens sein teaminternes Duell gegen Haas-Kollege Nikita Mazepin gewinnen. Mehr als Platz 19 war aber nicht drin für den Rookie.