Die Sicherheits-Ausstattung könnte im Bronco kommen

Ford hat Fliegengitter-Rollos für Fahrzeuge mit ausgebauten Türen patentiert. Die ungewöhnliche Ausstattung könnte für den Bronco gedacht sein.
Den neuen Bronco hat Ford so modular aufgebaut, dass Fans recht einfach zum Beispiel die Türen oder das Dach abbauen können. Die Türen können die Bronco-Fahrer dann durch individuelle Anfertigungen ersetzen, zu denen auch Türen mit einem großen Sichtfenster im unteren Bereich gehören. Wer im Gelände eine noch bessere Rundumsicht wünscht, kann die Türen auch ganz weglassen – in Deutschland ist dies nur auf Strecken möglich, auf denen nicht die StVO gilt. Da eine fehlende Tür weniger Schutz für die Insassen bedeutet, hat sich Ford jetzt mit ausrollbaren Fliegengittern eine neue Sicherheits-Ausstattung patentieren lassen. Das auf den Patentzeichnungen gezeigte Fahrzeug könnte ein schematisch dargestellter Bronco sein.
Per Hand oder Sprengsatz ausgelöst
Die Fliegengitter sitzen aufgerollt als Rollos an den oberen Türkanten, außerdem gibt er zwei Rollos für die beiden vorderen Dachöffnungen und ein weiteres Rollo für die große hintere Dachöffnung. Die Fliegengitter sollen per Touchscreen-Bedienung elektrisch nach unten fahren – nach dem Druck auf die Schaltfläche ziehen in den Fahrzeugsäulen untergebrachte Ketten die Gitter nach unten. Außerdem sind die Gitter pyrotechnisch auslösbar – ähnlich wie ein Airbag. Dies soll zum Beispiel die Insassen schützen, wenn das Fahrzeug kippt. Bei einem Überschlag könnten leicht beispielsweise Arme durch die offene Tür nach außen gelangen, womit den Insassen schwere Verletzungen drohen. Aus dem gleichen Grund haben Rallye-Fahrzeuge oft ein Textilgitter vor offenen Fenstern. Zudem könnte das Gitter bei Fahrten durch dichten Bewuchs davor schützen, dass beispielsweise Äste ins Fahrzeuginnere schlagen.
Bisher sind die Fliegengitter-Rollos nur ein beim US-Patentamt (United States Patent and Trademark Office – USPTO) eingereichtes Patent. Ob Ford diese Konstruktion tatsächlich einmal anbietet und wenn ja, in welchem Modell, ist bisher nicht bekannt.
Demontieren fürs Tunen schon jetzt einfach möglich
Ganz ohne Werkzeug geht es zwar nicht, aber man braucht zum einen kein Spezialwerkzeug und zum anderen reichen ein paar ungeübte Handgriffe: Diesen Eindruck vermittelt Ford allen, die sich für eine Demontage ihres neuen Bronco interessieren. Dabei geht es Ford um drei Dinge: Beim wichtigsten Konkurrenzmodell Jeep Wrangler haben einfache Demontagemöglichkeiten Tradition, außerdem erhöhen der Entfall der Türen und von anderen Anbauteilen im harten Gelände die Übersichtlichkeit sowie das Freiheitsgefühl und außerdem lassen sich so auch viel einfacher neu gestaltete Bauteile montieren, was das Fahrzeug individueller macht.
Verschiedenste Optiken mit demselben Fahrzeug
Ford betont, dass der Kunde am Nachmittag den Frontstoßfänger, den Kühlergrill, die Radhausverbreiterungen und vorderen Kotflügel, die Seitenfenster, sämtliche Dachbestandteile und Haltegriffe sowie die Seitentüren entfernen kann, um aus seinem Fahrzeug beispielsweise einen coolen Felsenkriecher zu machen. Die zivilen Originaltüren kann er zum Beispiel durch spartanische Metallrohr-Konstruktionen ersetzen. Am nächsten Tag kann der Bronco dann wieder wie bei der Auslieferung aussehen und ganz normal im Stadtverkehr mitschwimmen, oder nach einem weiteren Umbau wie ein Wüstenrenner aussehen.
Einfach auch für Ungeübte
Bei der Konstruktion des Bronco mussten die Ingenieure berücksichtigen, dass sich die oben genannten Teile mit einem minimalen Aufwand entfernen lassen. Das heißt: Mit einfachem Werkzeug und möglichst nur von einer Person. Für das Entfernen der Seitenfenster ist nur das Lösen von Verriegelungen nötig und die Schrauben der Kotflügelverbreiterungen sind nach einer Vierteldrehung gelöst. Die Türen sind nach dem Herausdrehen von je zwei Schrauben und dem Elektro-Stecker ab – selbst Ungeübte sollen laut Ford pro Tür maximal vier Minuten Demontagezeit brauchen. Die große hintere Hardtop-Komponente sollte dann allerdings ein Zweipersonen-Team vom Auto heben. Sämtliche zur einfachen Demontage gedachten Bauteile sind mit einem eingeprägten Bronco-Logo gekennzeichnet.
Befestigungspunkte für neues Zubehör
Außerdem hat Ford jede Menge Befestigungspunkte für Zubehör vorgesehen: So können LED-Strahler an die Außenspiegel kommen, an die Front lässt sich eine Seilwinde schrauben und oben gibt es Aufnahmen für einen Dachgepäckträger, der wiederum Gewindebohrungen für die Montage einer LED-Lichtbrücke bietet. Ford hat bei der Konzeption des Bronco auch die Individualisierung durch Drittanbieter eingeplant. So war Tunerin Theresa Contreras von Anfang Mitglied im Produktentwicklungs-Team. Contreras tunt unter anderem Motorräder, Low Rider und Pick-ups und ist Mitgründerin der im kalifornischen San Dimas ansässigen Tuningfirma LGE-CTS Motorsports – das Unternehmen hat sich auf Pickup-Umbauten im Baja-Racer-Stil spezialisiert.
US-Sicherheitsvorschriften weiterhin erfüllt
Ford betont, dass nach der Demontage aller dafür vorgesehenen Teile der Bronco nach den US-Straßenverkehrsvorschriften immer noch zugelassen und sicher ist. Dazu zählt auch, dass die Außenspiegel nicht auf den Türen, sondern im Bereich der äußeren Enden des Frontscheibenfußes befestigt sind – somit ist der Bronco auch bei ausgehängten Türen noch mit Außenspiegeln ausgerüstet.