Marathon bei Tag und Nacht, Regen und Sonne

In Le Mans wird der Sieger der 89. Ausgabe des Langstreckenklassikers gesucht. Der große Pokal kam in einem Toyota 94C-V aus den 1990er Jahren.
Le Mans sucht den Sieger seiner 89. Ausgabe. Die 24 Stunden begannen mit einer Regenschlacht. Formel-1-Pilot Fernando Alonso schrieb vor dem Rennen Geschichte. Wir haben die Bilder des Klassikers durch Tag und Nacht gesammelt.
Als Fernando Alonso seinen Formel-1-Rennwagen über die Strecke lenkte, war es noch trocken. Der Spanier, der 2018 und 2019 den Langstreckenklassiker mit Toyota gewonnen hat, kehrte an die Sarthe zurück. Diesmal mit Alpine, jedoch nur für die Show und zur Freude der Fans. 50.000 Zuschauer sollen in diesem Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans zugelassen sein.
Sie erlebten eine Premiere. Erstmals überhaupt legte ein Formel-1-Auto auf dem Circuit de la Sarthe eine ganze Runde zurück. Alonso wurde diese Ehre zuteil. F1-Teamkollege Esteban Ocon war ebenfalls für seinen Arbeitgeber aktiv. Jedoch kletterte der Sieger des GP Ungarn nicht in einen Formel-Renner, sondern in den A110 GT4.
61 Autos am Start
Nach den Trockenübungen setzte der Regen ein. Und stellte die Fahrer vor eine besondere Herausforderung. Die ganze Woche über war es trocken geblieben, jetzt mussten sie sich innerhalb kurzer Zeit mit dem glitschigen Untergrund vertraut machen. Die Rennleitung griff unter die Arme. Ferrari-CEO John Elkann eröffnete das Rennen, doch die 61 Autos bestritten erst mal zwei Runden in langsamer Fahrt hinter dem Pace Car, damit sich die Startfahrer herantasten können.
Am Steuer des Pace Car saß Derek Bell, der fünf Mal in seiner Laufbahn den größten Langstreckenpokal im Motorsport errang (1975, 1981, 1982, 1986, 1987) und in der 89. Ausgabe als Grand Marshal aktiv ist. Als Bell von der Strecke glitt, donnerte das Feld endlich los. Von wegen Herantasten. Es krachte direkt an mehreren Stellen. Olivier Pla räumte in seinem Glickenhaus-Hypercar in der ersten Schikane den Toyota GR010 Hybrid von Sebastien Buemi (Startnummer #8) ab. Es blieb nicht der einzige Zwischenfall in einer turbulenten Startphase.
Es dauerte nicht lang, da war die 13,626 Kilometer lange Rennstrecke wieder aufgetrocknet. Die Rundenzeiten purzelten. Die Teams kämpfen in vier Klassen um die Siege. Bei den Hypercars starten mit Toyota, Glickenhaus und Alpine fünf Autos. In der LMP2 sind es deren 24. In der LMGTE Pro zählt das Feld acht Autos, und in der GT-Amateurklasse sind es 23. Dazu kommt der Rennwagen mit der Startnummer 84 von Association SRT41, der in der Klasse "Innovative Car" fährt. Hier teilen sich drei Fahrer mit körperlichen Behinderungen die Arbeitslast über 24 Stunden.