Neue Basis für Hummer und Co.
Bis 2023 will US-Autobauer General Motors 22 Elektroautos für die Marken Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC auf den Markt bringen. Diese neuen E-Autos basieren auf der neuen Plattform BEV3 mit der Akkuarchitektur Ultium.
Der Ultium-Baukasten erlaubt es je nach Fahrzeug-Form die Lithium-Ionen-Batterien mit Pouchzellen variabel mit 6, 8, 10 oder 12 Akku-Modulen zu verbauen. So erhalten Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit eine vertikale Anordnung im Fahrzeugboden, bei niedrigeren Modellen sind die Akkus horizontal angeordnet.
Akku-Kapazität bis zu 300 kWh
Insgesamt bietet die neue Architektur der BEV3-Basis eine Batteriekapazität von 50 bis 200 kWh. Jedes einzelne Batteriemodul verfügt über ein eigenes Batteriemanagement-System (BMS), das Informationen zur Lebensdauer und zu möglichen Schäden speichert. Dadurch kann GM fehlerhafte Module austauschen. Sogar Akkus mit unterschiedlicher Zellchemie können integriert werden. Ein weiterer Vorteil: Die Verkabelung konnte im Vergleich zum Chevrolet Bolt um 80 Prozent reduziert wurde.
Die Pkw-Modelle sind mit 400-Volt-Akkus bestückt, die Schnellladung mit bis zu 200 kW Ladeleistung ermöglichen, die Trucks, zu denen auch die elektrischen Pickups zählen, erhalten 800 Volt-Batterien mit 350-kW-Schnellladefähigkeit.
Reichweite liegt bei mindestens 644 Kilometer
Die Reichweite der neuen Elektroautos von GM liegt nach Angaben des Unternehmens bei mindestens 400 Meilen (Umgerechnet 644 Kilometer). General Motors produziert in einem Joint-Venture mit Batteriehersteller LG Chem im US-Bundesstaat Ohio die Batteriezellen – dafür hat der Autobauer umgerechnet rund zwei Milliarden Euro investiert. Dank der Kooperation sinkt der Preis auf unter 100 US-Dollar pro KWh (rund 90 Euro).
Alle Batterien sind auf einen niedrigen Kobalt-Gehalt ausgelegt, Ziel ist es, in Zukunft den Anteil von Kobalt und auch den von Nickel auf Null zu senken. Zukünftig plant GM den Einsatz von Elektrolyt-Additiven, die beschädigte Zellen reparieren können. Auch Die Feststoff-Batterie ist in der Entwicklung.
Erstes Auto ist der Cruise Origin
Für den Vortrieb verbaut GM in der BEV3 selbst entwickelte Elektromotoren. Sie leisten an der vorderen Achse maximal 180 kW und als Heckmotor 250 kW. Mit dieser Anordnung sind Front-, Heck- und Allradantriebe möglich. In der Top-Ausführung soll der Spurt von null auf 96 Meilen pro Stunde (96 km/h) in unter drei Sekunden möglich sein. Übrigens: Das erste Modell auf der neuen BEV3-Plattform wird der Cruise Origin sein, ein selbstfahrendes Auto für den Carsharing- und Shuttle-Einsatz. Das Modell läuft ab Herbst 2021 im Detroiter-Werk Hamtramck, dass für die Elektroauto-Produktion umgestellt wird, vom Band. Es folgen der Cadillac Lyriq, der im April vorgestellt wird sowie der Pickup Hummer EV, dessen Premiere GMC am 20.5.2020 feiert. Übrigens 2.0: Der Hummer EV erhält als Leuchtturm-Modell sogar drei Elektromotoren – zwei Motoren hinten und einen an der Vorderachse. Damit würde die Power auf insgesamt 680 kW steigen.