Verstappen entzaubert Hamilton
Obwohl die Favoritenrolle bei Lewis Hamilton lag, riss Max Verstappen das Ruder herum und holte in Abu Dhabi die zehnte Pole der Saison. Der Holländer war selbst überrascht. Lando Norris überzeugt im McLaren auf Rang drei.
Damit hat keiner so richtig gerechnet. Alles sprach nach den Trainingssitzungen für eine Pole von Hamilton. itemprop="name" />Lewis Hamilton./span> im Mercedes. Selbst Red Bull sprach von Platz zwei als Maximum. Und was macht Max Verstappen? Knallt schon beim ersten Versuch in Q3 eine Runde in den Asphalt, die wieder einmal beeindruckend war. Mit einer Zeit von 1.22,109 Minuten machte er seine zehnte Pole-Position des Jahres klar. Und war selbst etwas überrascht.
Taktik-Änderung bei Red Bull
"Wir haben das Auto noch im Quali verbessert", sagte der Holländer. "Es war das ganze Wochenende ein Auf und Ab. Jetzt freue ich mich einfach auf morgen." Im Gegensatz zu Mercedes hat Red Bull sich für einen Start auf den weichen Reifen entschieden. Es wird sich zeigen, ob die Taktik aufgeht. Geplant war das nicht, sondern eine kurzfristige Anpassung, nachdem sich Verstappen auf den Medium-Reifen einen Bremsplatten in Q2 zugezogen hatte. "Ich habe mich auf beiden Reifen wohl gefühlt", sagte Verstappen. "Am Abend ist es für die Soft-Reifen mit den kühleren Temperaturen etwas leichter."
Lewis Hamilton schaute bei den anschließenden Interviews etwas bedröppelt. Zudem musste er auch noch Buh-Rufe von den Tribünen ertragen. "Wir konnten auf diese Runde nicht antworten", sagte der siebenmalige Weltmeister. "Es war einfach eine fantastische Runde von Max." Selbst der zweite Anlauf sollte keinen Unterschied machen. Am Ende fehlten 0,371 Sekunden. Ein deutlicher Rückstand.
Windschatten-Spende von Perez
Im Gegensatz zu Red Bull, die im ersten Anlauf Windschattenspiele machten, von denen Verstappen profitierte, war Hamilton allein auf weiter Flur. Valtteri Bottas befand sich hinter ihm auf der Strecke. "In der ersten Runde habe ich etwas Zeit in der letzten und in Kurve 5 verloren. Aber die zweite Runde war okay", so Hamilton.
Für Lando Norris lief der zweite Anlauf umso besser. Er katapultierte sich von sieben auf drei nach vorne. Ein Befreiungsschlag, nachdem es für das Team aus Woking zuletzt eher durchwachsen lief. Kein Wunder, dass der Brite danach strahlte. "Ich weiß nicht, wo diese Runde herkam. Ich habe einfach eine saubere Runde erwischt." Für den Start am Sonntag ist er allerdings etwas nervös. Schließlich will er sich nicht ins WM-Duell einmischen.
Sergio Perez beendete die Qualifikation auf dem vierten Platz vor Carlos Sainz im Ferrari, der nach einem schwierigen Wochenende mehr als zufrieden sein dürfte. Etwas abgeschlagen ist Valtteri Bottas auf Rang sechs. Damit kann er seinem Stallgefährten nur bedingt Schützenhilfe leisten. Ferrari-Pilot Charles Leclerc reihte sich dahinter vor Yuki Tsunoda im Alpha Tauri ein. Esteban Ocon im Alpine und Daniel Ricciardo im McLaren komplettieren die Top-Ten.
Tsunoda gewinnt Team-Duell
Alpine konnte die starke Vorstellung am Trainings-Freitag nicht ins Qualifying retten. Zumindest nicht als geschlossene Teamleistung. Fernando Alonso schied in Q2 auf Platz 11 aus. Noch mehr dürfte sich Pierre Gasly grämen. Zum einen verlor er zum ersten Mal das Quali-Duell gegen Yuki Tsunoda. Zum anderen war man auf eine Runde in den Trainings teilweise dritte Kraft hinter den Top-Teams. Da ist Platz zwölf eine Enttäuschung. "Ich konnte nicht richtig bremsen", gab er hinterher über Funk durch.
Auch bei Aston Martin lief es alles andere als rund. Lance Stroll und Sebastian Vettel schafften es zwar beide in Q2, aber die Plätze 13 und 15 sind suboptimal. Vor allem Vettel hatte diverse Begegnungen im Qualifying. Gleich in zwei Fällen wird ein Zusammentreffen mit Gasly von den Sportkommissaren untersucht. Auch Alonso und Ricciardo stehen in zwei Fällen bei den Regelhütern auf der Liste. Antonio Giovinazzi schaffte es da fast schon mit leisen Sohlen auf Rang 14.
Q1: Schumacher reißt Poller ab
In Q1 kam es bereits zu einem kleinen Zwischenfall. Weil Mick Schumacher im Haas einen Poller in der letzten Kurve abräumte und kurz darauf Norris darüber rumpelte, wurde die Session kurz unterbrochen. Nach dem ersten Kräftemessen mussten Nicholas Latifi, George Russell, Kimi Räikkönen, Mick Schumacher und Nikita Mazepin in der Box parken.
Das interne Haas-Duell entschied Mick Schumacher klar mit über sieben Zehnteln Vorsprung für sich. Räikkönen musste sich hingegen nicht nur seinem Teamkollegen geschlagen geben, der in Q2 einziehen konnte, sondern auch noch beiden Williams. Ob der Iceman bei seinem letzten Rennen ein bisschen die Motivation verloren hat?