WM-Rivalen auf Augenhöhe
Lewis Hamilton hat im zweiten Portugal-Training die schnellste Runde gedreht. Der Abstand zu WM-Konkurrent Max Verstappen betrug allerdings nur anderthalb Zehntel. Einen überraschend starken Eindruck hinterließen die beiden Alpine-Piloten.
Bei den ersten beiden Saisonrennen lieferten sich Lewis Hamilton und Max Verstappen bereits ein heißes Duell auf Augenhöhe. Und auch in Portimao ist nach zwei Freien Trainings noch längst nicht klar, wer am Ende die Oberhand behalten wird. Die Abstände sind wieder extrem knapp – nicht nur an der Spitze, sondern im ganzen Feld.
Am Ende der zweiten Trainings lag wie schon in der Auftakt-Session ein Mercedes ganz vorne. Lewis Hamilton fuhr in 1:19.937 Minuten die schnellste Runde des Nachmittags. Interessanterweise konnte der Weltmeister dabei die Tagesbestzeit von Valtteri Bottas aus dem ersten Training nicht ganz unterbieten. Der Finne war knapp zwei Zehntel schneller.
Wind macht Piloten das Leben schwer
Der Grund für den Rückstand könnte im Wind liegen, der die Piloten mit starken Böen vor allem im letzten Sektor ordentlich nervte. Auch Max Verstappen kam nicht an seine persönliche Bestzeit aus der ersten Übungseinheit heran. Im zweiten Training fehlten knapp anderthalb Zehntel zur Vorgabe von Lewis Hamilton, was im Red-Bull-Lager aber noch nicht für große Unruhe sorgen dürfte.
Valtteri Bottas kämpfte bei seinem schnellsten Run mit dem Aufwärmen der Reifen. Der Rückstand von dreieinhalb Zehnteln deutet darauf hin, dass die Gummis im entscheidenden Moment nicht ganz auf Arbeitstemperatur waren. So sprang am Ende nur Rang drei für den Finnen heraus. Im Dauerlauf am Ende der Sessions war der Finne dann aber deutlich besser unterwegs als sein Teamkollege.
Bei Sergio Perez im zweiten Red Bull lag das Problem eher im Verkehr. Der Mexikaner fand bei seinen Quali-Simulationen auf weichen Reifen keine freie Runde, wodurch der Mexikaner am Ende bis auf Position zehn durchgereicht wurde.
Alpine-Duo im Ferrari-Sandwich
Besser lief es bei Ferrari. Nach dem vierten Platz von Charles Leclerc in der ersten Session, war es am Nachmittag Carlos Sainz, der sich die viertschnellste Zeit notieren lassen konnte. Zwischen die beiden Ferraris schoben sich überraschend noch die beiden Alpine-Renner auf die Plätze fünf und sechs. Hier konnte Fernando Alonso das Teamduell knapp gegen Esteban Ocon für sich entscheiden.
Auch Daniel Ricciardo auf Rang acht und Lance Stroll auf Position neun schafften es in die Top Ten. Sebastian Vettel im zweiten Aston Martin konnte das Tempo seines Teamkollegen mal wieder nicht mitgehen. Dem Deutschen fehlten auf seiner schnellsten Runde mehr als sechs Zehntel zum Schwesterauto, was Position 15 in der Endabrechnung bedeutete.
"Viel Positives gibt es heute nicht mitzunehmen", zuckte Vettel mit den Schultern. "Ich tue mich einfach noch schwer, auf einer Runde alles zusammenzubringen. Der Wind hat natürlich auch nicht geholfen. Das Auto macht einfach nicht das, was ich will. Da müssen wir nochmal am Setup arbeiten. Vor allem auf den kurzen Runs war das ein Problem. Im Longrun kam ich etwas besser in den Rhythmus."
Besser dürfte die Stimmung bei Mick Schumacher sein. Bis auf einen kleinen Power-Schluckauf des Ferrari-Motors kam der Rookie gut durch die beiden Sessions. Am Ende konnte er auf Platz 18 sowohl den Williams von Nicholas Latifi als auch seinen Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin hinter sich lassen.