Hamilton vorn, Red Bull abgeschlagen
Red Bull galt im Vorfeld als der Favorit auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Doch am Trainingsfreitag beherrschte Mercedes die Formel 1. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas sicherten eine Doppelführung. Red Bull versank im Mittelfeld. Stattdessen geigten Ferrari und Alpine auf.
Der erste Schlagabtausch geht an Mercedes. Red Bull stürzte dagegen am Trainingsfreitag von Barcelona ab. Max Verstappen fiel nicht mit schnellen Rundenzeiten auf, sondern vor allem dadurch, dass er sich zwei Frontflügel in den ersten zwei Trainingsstunden ramponierte. Der WM-Zweite landete am Freitagnachmittag nur an neunter Stelle.
Die Verfolgung von Mercedes nahmen dagegen Ferrari und Alpine auf. Die Mittelfeldteams ließen sich vom Weltmeister-Rennstall nicht abschütteln. Alpha Tauri fand zurück zu der Form aus den ersten beiden Rennen. Aston Martin flog nach einem ansprechenden ersten Training aus den Top 10. Wie auch die McLaren.
Verstappen vergeigt Runde
Doch der Reihe nach. Hamilton. itemprop="name" />Lewis Hamilton./span> drehte am Freitag auf dem 4,675 Kilometer langen Kurs die schnellste Rundenzeit. Auf den weichen Reifen stoppte für ihn die Uhr nach 1:18.170 Minuten. Damit schiebt sich der Weltmeister automatisch in die Favoritenrolle. In Spanien gewann Hamilton die letzten vier Ausgaben, und insgesamt fünf Mal in seiner Laufbahn.
Teamkollege Valtteri Bottas will ihn an einem weiteren Durchmarsch hindern. Auf den ersten Runs mit den Mediumreifen war der Finne noch einen Tick schneller als Hamilton gewesen. Auf der Softgarnitur drehte sich das Kräfteverhältnis bei den Silberpfeilen um. Da hatte Hamilton um 0,139 Sekunden die Oberhand. Die Mercedes waren nach 20 Minuten das erste Team, das auf die weichste Pirelli-Mischung umsteckte. Die Konkurrenz ließ sich etwas länger Zeit.
Beide Mercedes.Fahrer sprachen von einem guten Start ins Wochenende. "Es sieht danach aus, dass wir eine gute Pace haben und deshalb in einer guten Position sind", sagt Hamilton. Bottas ergänzt. "Wir haben keine massiven Probleme mit der Balance. Das ist schon mal gut. In der Qualifikation wird es der Schlüssel sein, die Vorder- und Hinterreifen gleichzeitig in Schuss zu bringen und zu halten."
Max Verstappen hätte besser abschneiden können. Doch in seinem Versuch auf den roten Reifen geriet er in Kurve zehn etwas zu weit neben die Fahrbahn. Daraufhin brach der Sieger des GP Spanien 2016 seine Runde ab. Ohne eine Steigerung endete sein Training auf dem neunten Platz. Red Bulls Fans können aber hoffen. Im Team jedenfalls schrillen jedenfalls noch nicht die Alarmglocken. Nach zwei Sektoren fehlte Verstappen, der seinen 100. Grand Prix für das Team bestreiten wird, nur etwa eine Zehntelsekunde, bis er die Runde abbrach.
"Alles in allem hatten wir einen positiven Tag", resümierte der Niederländer sogar. "Das Auto scheint recht konkurrenzfähig. Wie sehr werden wir erst am Samstag herausfinden." Dennoch scheint Red Bull Mercedes etwas hinterherzulaufen. Zumal sich auch Sergio Perez schwer tat. Der Mexikaner landete hinter Verstappen auf der zehnten Position. "Auf eine Runde müssen wir noch an Geschwindigkeit zulegen", fordert Perez. "Im Longrun sieht es besser aus."
Alpine weiter im Aufwind
Ferrari überzeugte auch in der zweiten Übungseinheit. Charles Leclerc gelang eine starke Runde, die ihn auf den dritten Platz brachte. Der Rückstand auf Mercedes fiel äußerst gering aus. Der Monegasse verlor auf den weichen Reifen nur 0,165 Sekunden. Auf eine Runde war Ferrari jedoch schon das ganze Jahr schnell. Problematisch ist hingegen das Reifenmanagement. In dieser Beziehung muss sich der Rennstall der Herzen noch verbessern.
Alpine rettete die Form von Portimao nach Barcelona. Offenbar zieht die kleine Korrektur am Unterboden tatsächlich einen großen Effekt nach sich, und es lag nicht nur an der Streckencharakteristik. Esteban Ocon reihte sich mit einem Rückstand von 0,296 Sekunden auf der vierten Position ein. Direkt dahinter positionierte sich Lokalmatador Fernando Alonso. Der zweimalige Spanien-Sieger war ein halbes Zehntel langsamer als der Teamkollege.
Auch die Alpha Tauri mischten munter mit. Die Strecke in Barcelona scheint dem AT02 deutlich besser entgegenzukommen. Dieses Mal ließ sich Yuki Tsunoda nicht wie zuletzt von Teamkapitän Pierre Gasly abhängen. Der Rookie verpasste die Bestmarke des Franzosen nur um ein paar Tausendstel und belegte direkt hinter Gasly die siebte Stelle. Carlos Sainz stellte den zweiten Ferrari auf Platz acht vor dem Red Bull-Duo.
Enge Zeitabstände in Barcelona./strong>
Sebastian Vettel kratzte an den Top 10. Dieses Mal reichte es allerdings nicht für einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Doch bei den engen Zeitabständen ist noch Vorsicht geboten. Die ersten 14 Fahrer lagen innerhalb von einer Sekunde. Da kann man sich mit etwas weniger Benzin an Bord schnell ein paar Plätze erkaufen. Zehn Kilogramm mehr machen in Barcelona über drei Zehntelsekunden aus.
Auch die McLaren sollte man nicht abschreiben. Am Trainingsfreitag glänzten die Papaya-Autos an den ersten Rennwochenenden selten. Dafür war man in der Qualifikation, und viel mehr noch im Rennen zur Stelle. Alfa Romeo hängt sich an das hintere Mittelfeld. Dahinter klafft eine Lücke zu Williams und Haas auf. Der Traditionsrennstall scheint die Youngster Mick Schumacher und Nikita Mazepin im Griff zu haben.