Bei E-Autos wird Mazda immer chinesischer

Der Elektro-SUV steht auf der von Changan entwickelten EPA1-Plattform und teilt sich damit die Kern-Baugruppen mit dem Changan Deepal S07, der ebenfalls in Europa auf den Markt kommen soll.
Mazda kooperiert mit CATL, um neue Elektroautos auf CATLs Skateboard-Plattform zu entwickeln. Das soll mehr Effizienz in der Produktion bringen.
Mazda steht vor einem strategischen Wendepunkt: Statt autark und häufig unkonventionell zu entwickeln, bewegen sich die Japaner mit der Antriebswende zur Elektromobilität hin zu globaler Vernetzung durch Partnerschaften. Für die nächsten Schritte in die elektrische Zukunft kooperiert Mazda mit einem starken chinesischen Partner. Gemeinsam mit dem weltgrößten Batteriehersteller CATL will der japanische Autobauer künftig Elektroautos auf Basis des neuen Skateboard-Chassis von CATL entwickeln.
Skateboard-Technik aus China
CATLs sogenanntes "Skateboard-Chassis" integriert Batterie, Antrieb, Lenkung und Bremsen in einer flachen, modularen Einheit. Diese technische Lösung erinnert an einen überdimensionierten Tretrollerboden. Sie erlaubt eine Vielzahl an Karosserievarianten auf identischer technischer Basis, beschleunigt Entwicklungszeiten und senkt Fertigungskosten. Gleichzeitig verspricht CATL Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern und betont die Fähigkeit des Systems, einen Frontalaufprall bei 120 km/h ohne Brandgefahr zu überstehen.
Zielmarkt China – mit globaler Perspektive
Für Mazda ist diese Plattform ein Türöffner. Gemeinsam mit dem langjährigen Joint-Venture-Partner Changan soll sie zunächst für den chinesischen Markt produziert werden. Bis 2027 möchten die Partner dort zwei neue Elektromodelle einführen. Insgesamt investiert Mazda in China 1,25 Milliarden Euro um die Produktionskapazitäten entsprechend auszubauen und zielt auf ein Verkaufsvolumen von 300.000 Einheiten pro Jahr. Davon sollen 90 Prozent vollelektrisch oder hybrid sein.
Stabile Geschäftszahlen
Diese Investition erfolgt nicht aus der Defensive. Mazda hat das vergangene Geschäftsjahr, das im März 2025 endete, mit stabilen Verkaufszahlen abgeschlossen. Konkret bedeutet das, der Hersteller verkaufte weltweit 1,3 Millionen Fahrzeuge. Ein Plus von fünf Prozent. Besonders Nordamerika glänzte mit einem Rekordabsatz von 617.000 Autos, getrieben durch die starke Nachfrage nach Modellen wie dem CX-50. Auch finanziell steht Mazda solide da: Der Nettoumsatz stieg auf rund 30 Milliarden Euro, der operative Gewinn lag bei 1,1 Milliarden Euro.
Effizientere Entwicklung
Unter dem Begriff "Monozukuri Innovation 2.0" plant der Hersteller, seine Produktentwicklung effizienter zu gestalten, Ressourcen gezielt zu bündeln und den Übergang zur Elektromobilität voranzutreiben. Die Partnerschaft mit CATL passt ins Konzept: Anstatt auf teure Einzelprojekte zu setzen, greift Mazda auf Kooperationen, Skalierbarkeit und modulare Technik zurück, um seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Auffällig ist, dass sich Mazda mit Prognosen für das laufende Geschäftsjahr vorerst zurückhält. Angesichts eines unsicheren Marktumfelds – primär in den USA – möchte das Unternehmen erst mit den Zahlen des ersten Quartals eine aktualisierte Prognose vorlegen. Doch unabhängig von kurzfristigen Schwankungen zeigt die Partnerschaft mit CATL: Mazda möchte auch als Hersteller von reinen Elektroautos Fuß fassen.
In der Bildergalerie sehen Sie den neuen Mazda Changan EZ-60.