Wie funktioniert der Tankwart in der Tasche?
Tanken und dann einfach weiterfahren, das funktioniert? Ja, das mobile Bezahlen per Smartphone-App macht es möglich. Wir haben es für Sie ausprobiert.
Wer kennt das nicht: Feierabend, Heimweg. Ein kurzer Blick auf die Anzeige bestätigt, dass es an der Zeit wäre, zu tanken. Kein Grund zur Hektik. Schließlich ist die Angelegenheit im Normalfall schnell erledigt. Und auch der Sprit ist dankenswerterweise mal wieder nicht ganz so teuer.
Doch im Shop der Tankstelle trübt sich oft die Stimmung, wenn man sich in eine lange Schlange einreihen muss, um zu bezahlen. Gerade während der Pandemie, in der das Abstandhalten absolute Priorität hatte, verzichtete man als Autofahrer doch gerne auf das Anstehen – und tut das eventuell auch heute noch.
Zum Glück gibt es mittlerweile von unterschiedlichsten Anbietern eine Lösung für dieses Problem: mobiles und damit kontaktfreies Bezahlen. Wer jetzt das Handy im Kopf hat, liegt richtig. Allerdings nicht insofern, als dass man es an der Kasse ans Lesegerät halten müsste.
App übernimmt Zahlung
Mobiles Bezahlen funktioniert nämlich ganz ohne den Gang in die Tankstelle. In dem Fall übernimmt eine App auf dem Smartphone den Bezahlvorgang; man wickelt das Tanken selbst mit ein paar Klicks direkt an der Zapfsäule ab und hat den Tankwart somit quasi in der Tasche.
Dass diese Idee bereits auf viel Zuspruch trifft, haben sich nicht nur Mineralölkonzerne wie Aral und Shell zunutze gemacht. Auch Autohersteller wie Mercedes und VW bieten seit einer Weile Bezahlmethoden per App oder gar vom Bordcomputer aus an. Außerdem finden sich viele weitere Anwendungen für das Smartphone, die dem Auto- oder auch Motorradfahrer den Gang in die Tankstelle ersparen. Eine kleine Auswahl der gängigsten Anwendungen stellen wir Ihnen in der Bildergalerie oben vor.
Wie genau bezahlt wird, unterscheidet sich von App zu App. So benötigt der User bei Charge & Fuel von VW-Tochter Logpay zwingend die dazugehörige Tankkarte. Bei Shell müssen Nutzer sich zuvor kostenlos bei Shell ClubSmart registrieren. Dagegen wird bei Apps wie Bertha und Ryd zwar ein Kundenkonto benötigt, aber unter anderem PayPal und Kreditkarte als Bezahlmittel akzeptiert.
Wer zusätzlich noch Geld sparen möchte, schaut sich nach einer Tank-App um, die ein Bonus-Programm anbietet. So sammelt man bei Ryd mit jedem Tanken Punkte, die sich später in einen Tankgutschein umtauschen lassen.
Auch wichtig: Nicht jede Tank-App wird überall akzeptiert, und nicht jede Tankstelle bietet diesen Service an. Hier heißt es wie immer im App-Dschungel: Erst mal einen Überblick verschaffen, dann die passende App auswählen. Bei den meisten lassen sich die wichtigsten Informationen in der Beschreibung im App Store oder dem Google Play Store schnell herausfinden.
Während die Mineralölkonzerne das mobile Bezahlen lediglich an den eigenen Stationen anbieten, sieht es bei freien App-Betreibern anders aus: Die meisten gehen mit verschiedenen Marken Kooperationen ein, um mehr Fläche abzudecken.