Neuer Mercedes-Benz Marco Polo (2019)

Das Basisfahrzeug des Marco Polo, die V-Klasse, bekommt ein Facelift und stärkere Motoren. So kommt man mit dem Kompaktcamper schneller und komfortabler zum Campingplatz. Außerdem gibt's kleine Verbesserungen im Innenraum.
Mit der Einführung der aktuellen V-Klasse im Jahre 2014 hat Mercedes den heiß geliebten Sechszylinder aus dem Viano zu Grabe getragen. Bis heute trauern Menschen dem Bums im großen Van nach. All diejenigen können sich jetzt die Tränchen aus den Augen tupfen, denn ab jetzt kommt eine neue und stärkere Motorengeneration – außerdem soll eine Elektroversion der V-Klasse in Serie gehen ( siehe unten).
Neuer Motor für die V-Klasse
Der intern OM 654 genannte 1951 ccm-Vierzylinder-Reihen Motor wird als V 300 d in diesem Segment einmalige 239 PS (176 kW) leisten und dabei satte 500 Newtonmeter über die langhubigen Pleuel auf die Kurbelwelle drücken. Bei Bedarf sollen sogar nochmals 30 Newtonmeter extra freigesetzt werden können. Als Marco Polo Campingfahrzeug beschleunigt der Van dann in knapp über 8 Sekunden auf 100 km/h, ohne Aufstelldach als Pkw bleibt er laut Datenblatt sogar einen Zehntel unter der 8-Sekunden-Marke.
Um dabei trotzdem energieeffizient zu sein, schiebt der OM 654 diese Leistung über neun automatisch wechselnde Gänge an die Reifen. Das 9G-Tronic löst das bisherige Siebengang-Getriebe ab, vor allem eine Maßnahme, um den Verbrauch relativ niedrig zu halten. Zwischen 5,9 und 6,3 Liter gibt Mercedes für den V 300 d wie auch den 190 PS starken V 250 d an. Die Abgasnachbehandlung mit SCR-Kat entspricht dabei State-of-the-Art: Die Motoren erfüllen Euro 6d-Temp und wurden laut Mercedes in Hinblick auf die Anforderungen der zukünftigen Schadstoffklasse Euro 7 entwickelt.
Ein dritter Motor, leistungsmäßig darunter angesiedelt, wird derzeit noch homologiert, wird aber kommen. Alle bisherig angekündigten Motor-Varianten sind mit dem 4matic-Allradantrieb kombinierbar.
Neues Design mit großem Stern
Neben den Motoren ist vor allem das Facelift augenscheinlich. So passen die Mercedes-Designer die nun fünf Jahre „alte“ V-Klasse dem aktuellen Stil der Marke an. Der Lufteinlass unterm Stern ist nun stark verbreitert. Und der Stern selbst vergrößert, was einen optisch wie auch einen technischen Hintergrund hat: Hier versteckt sich der Radar des erstmalig verfügbaren „Aktiven Brems-Assistenten“ . Dieses System greift bei Gefahr ein und kann Kollisionen mit Fußgängern, Hindernissen oder eben anderen Fahrzeugen verhindern.
Insgesamt wurde das Angebot an Assistenzsystemen deutlich erweitert. Dabei bekommt der Camper Marco Polo genau denselben neuen Farhkomort wie die Pkw-Version der V-Klasse, nachzulesen bei den Kollegen von auto-motor-und-sport. Beispielsweise bekommt die V-Klasse einen Fernlichtassistenten. Im Fernlichtmodus leuchtet dieser die Fahrbahn aus, ohne zu blenden. Wenn andere Fahrzeuge entgegenkommend oder vorausfahren, werden die LED der Fernlichtmodule teilweise ausgeschaltet und erzeugen jeweils eine Lichtaussparung in U-Form.
Der Marco Polo und Marco Polo Horizon
Zum neuen Modelljahr 2019 wird sich an der Ausstattung des Campervans praktisch nichts ändern. Der hochwertige Möbelbau entsteht in Rheda-Wiedenbrück bei Westfalia. Um die große Zahl an Bestellungen meistern zu können, hat das Werk neue Kapazitäten geschaffen. In Deutschland, wie auch in neuen Exportländern, kommt der Nobel-Camper gut an – Vor allem der günstige Marco Polo Activity auf Vito-Basis mit Minimal-Campingausstattung.
Wirklich gut ist eine digitale Neuerung: Es gibt eine Bluetooth-Element, über das man mit einem Bedienteil oder seinem Handy die Musikanlage des Fahrzeugs ansteuern kann, ohne die Autosysteme aktivieren zu müssen. Der Strom kommt dann aus der Bordbatterie und nicht aus der Starterbatterie.
In den letzten Jahren wurden beim Marco Polo immer wieder kleinere Änderungen vorgenommen. So bestückte Mercedes das obere Bett mit punktelastischen Tellerfedern und die Kocher wurden so dimensioniert, dass auch eine Espressomaschine darauf stehen kann.
Der Marktstart für den Marco Polo auf der neuen V-Klasse ist März 2019. Der Listenpreis der neuen V-Klasse startet bei 30.631 Euro. Der Preis für den Marco Polo Horizon liegt bei 58.060 Euro, der Preis für den Marco Polo bei 61.990 Euro. Beide haben ein 9G-Tronic Automatikgetriebe.
Elektro-Van Studie Mercedes EQV
Auf dem Autosalon Genf 2019 präsentiert Mercedes mit seiner Studie EQV, wie die V-Klasse als elektrisch betriebene Großraumlimousine funktioniert. Bereits bestätigt ist, dass eine elektrifizierte V-Klasse in Serie und unter der Mercedes-Submarke EQ auf den Markt gehen soll. Die Studie zeigt den derzeitigen Entwicklungsstand.
Das Konzept-Fahrzeug EQV hat eine Leistung von 150 kW und richtet sich anders als der Mercedes eVito an Privatkunden und nicht an Lieferdienste und Handwerke. Die Reichweite des Elektro-Pkw EQV soll bei 400 Kilometern liegen. Die eingebaute Lithium-Ionen-Batterie ist modular aufgebaut und liefert Kapazitäten von 80 bis 110 kWh. Die Akkus befinden sich im Fahrzeugboden und schränken das Platzangebot im Fahrzeug selbst nicht ein. Ein Schnelllader mit CCS-Stecker ist ebenfalls an Bord.
Mehr Infos zur E-V-Klasse gibt's bei den Kollegen von auto-motor-und-sport.de