Ach, Sie haben noch Geld übrig?

Mercedes hat ein neues Individualisierungs-Programm für die betuchte Kundschaft aufgelegt. Damit lassen sich ausgewählte Baureihen wie S-Klasse, CLS oder AMG GT 4-Türer veredeln.
Porsche Exclusive, Rolls-Royce Bespoke, Lamborghini Ad Personam, Bentley Mulliner, Q by Aston Martin – wer in einem teuren Auto noch ein paar Extra-Euros verstecken möchte, hat bei den Individualisierungs-Programmen der Nobel-Marken alle erdenklichen Möglichkeiten. Von Diamant-Staub im Lack bis hin zur Innenraum-Deko aus Weltraum-Gestein erfüllen die Hersteller jeden noch so extravaganten Kundenwunsch. Lediglich Mercedes, dessen Selbstverständnis ja durchaus ein gehobenes Luxus-Versprechen beinhaltet, war bislang nur mit der Submarke Maybach im oberen Edel-Bereich unterwegs. Mit dem Label "Manufaktur" steigen die Stuttgarter ab sofort endgültig mit in den Individualisierungs-Olymp ein.
Lackfarben der 80er
Erinnern wir uns kurz zurück: Wer sich in den 70er- und 80er-Jahren für den E-Klasse-Vorläufer W 123 entschieden hat, konnte bei der Konfiguration aus mehr als 65 (!) Lack-Farben auswählen. Bei der aktuellen S-Klasse sind es gerade mal 14 und davon unterscheiden sich manche Silber- und Grautöne auch nur in Nuancen. Keine Spur mehr von "Mimosengelb", "Kaledoniengrün" oder "Cayenneorange". Mit dem neuen Individualisierungs-Programm legt Mercedes unter anderem ein paar Farben aus dem Archiv in matt, metallic oder uni neu auf, darunter Vintageblau oder Kalaharigold.
Nach der S-Klasse und den AMG-Derivaten sämtlicher Baureihen hat mittlerweile auch der aktuelle SL seinen Platz im Veredelungsprogramm gefunden. Vintageblau, Siliziumgrau, Rubellitrot und fünf weitere Lacke, sowie ein mitternachtsblaues Stoffverdeck und sieben Interieur-Farben kennzeichnen den offenen Sportwagen als Manufaktur-Bestandteil. Dazu kommen hochflorige Fußmatten und eine eigene Rautensteppung im exklusiven Nappaleder.
Für den Innenraum gibt es natürlich weitere neue und wiederbelebte Optionen, allesamt garniert mit "Manufaktur"-Schriftzügen und -Stickereien. So war die Kontrast-Kombination Pastellgelb/Schwarz bis 2012 noch regulär für die S-Klasse bestellbar, wurde dann jedoch aussortiert. Scheint, als hätten sie in Stuttgart jetzt doch noch ein paar Quadratmeter davon im Lager gefunden – kleiner Scherz. Das Manufaktur-Programm bietet außerdem an, die Marken-Embleme vo Maybach, Mercedes oder AMG in Gold oder Platinum ins Interieur zu sticken. Wer möchte, kann sich gar den gesamten Innenhimmel beledern und absteppen lassen. Mehrfarbig. Wer als Mercedes-Kunde nach dem Fahrzeugkauf also noch ein wenig Geld übrig hat, kann das jetzt an Ort und Stelle loswerden.