475 PS treffen auf mehr als 1.600 Pferdchen
Ein ungewöhnlicher Vorfall beim Supercar-Treffen in Belgien sorgt für Aufsehen – und für Diskussionen innerhalb der Szene. Bei der "GR8 International Car Show" im belgischen Kortrijk ist ein Porsche 911 GT3 in das Heck eines hochpreisigen Koenigsegg Jesko gefahren – bei Schrittgeschwindigkeit, aber mit potenziell hohen Kosten.
Die Veranstaltung war als Schaulaufen der Superlative gedacht. Exklusive Fahrzeuge, dichte Zuschauermengen und ein abschließender "Hypercar Rollout" sollten ein emotionales Finale bieten. Auf der schmalen Straße bewegten sich zahlreiche Fahrzeuge langsam an den Fans vorbei – darunter auch ein orangefarbener Koenigsegg Jesko Attack und direkt dahinter ein hellblauer Porsche 911 GT3 der Modellgeneration 991.1.
Kein heftiger Aufprall – aber empfindlicher Schaden
Der Zusammenstoß selbst geschah bei geringer Geschwindigkeit, doch gerade bei Fahrzeugen dieser Kategorie sind Reparaturen kein Bagatell-Thema. Während die Frontschürze des Porsche sichtbare Schäden aufwies, zeigte sich am Jesko unter anderem ein beschädigter Carbon-Diffusor – ein Bauteil, das nicht nur teuer, sondern auch schwer zu ersetzen ist. Die exklusive Kleinserie – lediglich 125 Exemplare weltweit – macht jede Beschädigung zu einem Fall für spezialisierte Werkstätten.
Der Porsche 911 GT3 der Reihe 991.1 kommt mit einem Sechszylinder-Boxermotor daher, der aus 3,8 Litern Hubraum 475 PS schöpft. Mit diesen Leistungsdaten wirkt der Auffahrunfall ein wenig wie Majestätsbeleidigung. Der betroffene Jesko – ursprünglich nach Deutschland ausgeliefert und einer auffällige Tang-Orange-Lackierung verfügt unter seiner Kohlefaser-Haut über einen 5,0-Liter-V8-Biturbo mit bis zu 1.622 PS. Diese liefert er aber nur mit E85-Bioethanol, im Normalbetrieb stehen ihm 1.298 PS zu Buche. Als maximales Drehmoment geben die Schweden 1.500 Newtonmeter bei 5.100 Umdrehungen an; mehr als 1.000 davon liegen im gesamten Bereich zwischen 2.700 und 6.170 Kurbelwellenrotationen an.
Noch keine offiziellen Angaben
Ob es sich bei dem Porsche-Fahrer um einen Veranstaltungs-Teilnehmer oder ein externes Mitglied der Supercar-Community handelt, ist bislang nicht abschließend geklärt. Auch zu möglichen polizeilichen Maßnahmen liegen aktuell keine Informationen vor. Beide Fahrzeuge konnten die Fahrt zunächst fortsetzen – wenn auch mit deutlich gedämpfter Stimmung.