Auch mit fast 90 Jahren ist ein Bugatti 37 noch ganz schön flott. Wie weit er seiner Zeit voraus war, hat man erst Jahrzehnten festgestellt.
Auch mit fast 90 Jahren ist ein Bugatti 37 noch ganz schön flott. Wie weit er seiner Zeit voraus war, hat man erst Jahrzehnten festgestellt.
Zwischen 1925 und 1930 entstanden von dem Rennwagen für die Straße 288 Exemplare. Heute gibt es vermutlich mehr - der Typ 37 gehört zu den meistkopierten Klassikern.
Die Technik ist anspruchsvoll, wie für Bugatti üblich: Der 1,5-Liter-Reihenvierzylinder ist ein Langhuber (Bohrung x Hub: 69 x 100) mit einer obenliegenden Nockenwelle und drei Ventilen pro Zylinder. Resultat des Aufwands sind 60 bis 65 PS.
Nicht original: Das Fotofahrzeug wurde auf eine Solex-Zweivergaseranlage (30mm, original war ein 35mm-Vergaser) ) umgerüstet. Ohne Kompressor leistet der 1,5-Liter rund 60 PS.
Gebremst wird der Bugatti 37 von Seilzug-Trommelbremsen, Reibscheiben-Stoßdämpfer sorgen für etwas Komfort des starrachsigen Sportlers.
Hier ist die Mimik der Bremskraftübertragung zu sehen - und die Spritleitungen aus Kupfer mit Messing-Verteilern.
Typischer Sonnenschliff am Armaturenbrett des Bugatti 37, Fußraum nur bis Schuhgröße 42.
Ein Bugatti 37 kostet ab etwa 400.000 Euro aufwärts. Gute und Top-Exemplare liegen schon jenseits der Million Euro. Die seltenen Kompressor-Versionen 37A (nur 78 der 288 Typ 37) verlangen nochmals einen Preisaufschlag.
Deutlich günstiger: Auch der Amilcar schwingt sich zu mehr als 100 km/h auf - kostet allerdings mit Preisen ab 35,000 Euro weniger als ein Zehntel des Bugatti 37.
Im Amilcar sorgt ebenfalls ein Sonnenschiff für Atmosphäre. Das Dreispeichen-Lenkrad besitzt einen dicken Holzkranz.
Im AMilcar sitzt ein seitengesteuerter Vierzylinder, der je nach Modell 30 bis 40 PS leistet.
Seltener Anblick: Der Amilcar CS hat eine treue Fangemeinde. Fahrzeuge wechseln meist nur innerhalb von Clubs und nach jahrzehntelanger Bekanntschaft.
2013 wurde ein 1926er Amilcar CS SPorts für 23.000 Britische Pfund (rund 32.726 Euro) verkauft.
Der Wagen wurde 1926 nach Australien ausgeliefert und kam erst 80 Jahre später zurück nach Europa.
Der Wagen wurde mehrmals technisch überholt und bekam ein Replica-Karosserie.
Für eine faustdicke Überraschung sorgte dieser Amilcar CGSS von 1927. Er wurde 2015 bei der Artcurial-Auktion der Baillon-Sammlung für 46.000 Euro verkauft - das Estimate lag bei 3.000 bis 5.000 Euro.