Ein gebrauchter Honda Civic Type R soll es sein? Zur Wahl stehen der klassische Hochdrehzahl-Sauger aus der alten Welt und der moderne Turbo. Zeit für einen Generationenvergleich.
Ob FN2 oder FK2 – Fans des Honda Civic Type R können leider nicht aus dem Vollen schöpfen. Aktuell werden über allen Generationen nur knapp 200 Type R zum Verkauf angeboten.
Man spürt, dass der Besitzer etwas von Autos versteht. Schon bei niedrigen Drehzahlen macht die spezielle Ansaugluftführung von TSS auf sich aufmerksam. Ab 5.500/min folgt das Gitarrensolo: VTEC lässt schön grüßen!
Der letzte Sauger mit 201 PS aus zwei Litern Hubraum kam 2007 auf den Markt und musste 2010 schon wieder gehen. Sein hochdrehender VTEC-Vierzylinder schaffte die EU-5-Abgasnorm nicht mehr.
Bei Soos Sportscars in Schwäbisch Gmünd parkt ein in Brilliant Sporty Blue Metallic lackierter FK2. Inhaber Christian Soos: "86.600 Kilometer, unfallfrei, erste Hand, Baujahr 2016. Preis 23.990 Euro."
Der FK2 ist aus anderem Holz geschnitzt. Nur noch als Viertürer zu haben, wirkt das Auto massiger, bulliger als der FN2. Das Wachstum von 4.270 auf 4.390 Millimeter bringt ein Plus auf der Waage: Sie zeigt 1.413 Kilogramm.
Zum extrovertierten Äußerem mit Flügel, Flaps, Flics, angedeuteten Luftöffnungen und vier fetten Endrohren passt der eigensinnig designte Innenraum: Er weicht genauso von der Norm ab wie der des Vorgängers.
Doch hier wie da gilt: Schnell findet man sich zurecht, und auch ergonomisch passt hier alles – bis auf das Infotainment und die für große Fahrer etwas zu hoch montierten Sportschalen.
Der Turbomotor hat ab 2.500 Touren richtig Qualm an der Kette – hier stehen volle 400 Newtonmeter an. Schön auch, dass der Zweiliter trotz Aufladung nicht das Drehen verlernt hat. 7.000/min gehen ihm locker von der Welle.
Wer sich mit beiden Civic Type R beschäftigt, stellt fest: Es sind komplett unterschiedliche Charaktere. Gemeinsamkeit: Beide Honda stehen nicht an jeder Ecke.
Sportliche Alternative: Ford Focus RS/ST – 350 PS aus 2,3 Litern und Allrad mit Drift-Mode bringen Schwung in die Kompaktklasse. Der 2016 bis 2018 gebaute Viertürer steht ab 23.000 Euro parat. Den frontgetriebenen ST gibt es bereits ab 9.000 Euro.
Sportliche Alternative: Mazda 3 MPS – Trotz 260 PS starkem Turbomotor gehört er zu den meistunterschätzten Hot Hatches – wohl auch wegen seiner biederen Optik. Heute ist der MPS schon für knapp 5.000 Euro verfügbar, der Nachfolger kostet rund 3.000 Euro mehr.