Auto echt, Fahrt digital
Ford hat gemeinsam mit HP den digitalen Prototyp Team Fordzilla P1 auf echte Räder gestellt. Gefahren wird dennoch weiter nur digital.
Im Jahr 2019 hat Ford in mehreren europäischen Ländern unter dem Namen "Team Fordzilla" einen internationalen Sim-Racing-Rennstall gegründet. Ein Jahr später stellten das Team und der Hersteller auf der Messe Gamescom das digitale Modell des Rennfahrzeugs P1 vor, das in Zusammenarbeit mit der Gaming-Community designt wurde. Nun geht Ford den nächsten Schritt mit dem nächsten Kooperationspartner. Zusammen mit HP ist aus der virtuellen Flunder ein reales Modell geworden.
Ein Fahrer, viele Zuschauer
Auf der Rennstrecke wird man das futuristische Gefährt allerdings nicht zu Gesicht bekommen – dafür fehlen dem P1 wichtige Komponenten. Zum Beispiel ein Motor. Der Rennwagen von Team Fordzilla ist mehr Streaming-Plattform als Fahrzeug und bringt als solche die Rennstrecke zu den Zuschauern anstatt umgekehrt. Im Cockpit nimmt ein Gamer Platz, der mit einer VR-Brille ausgestattet ins Lenkrad greift und sich in Renn-Simulationen austoben darf. Dabei sind drei 4K-Kameras auf Pedalerie, Steuer und das Gesicht des Fahrers gerichtet. Zusammen mit der virtuellen Rennstrecke werden die Bilder auf ein 10 X 4 Meter großes Display übertragen, um die Umstehenden an der digitalen Renn-Action teilhaben zu lassen.
Erstmalig wurde der Streaming-Renner den Besuchern der E-Sports- und Gaming-Messe Gamergy21 in Madrid live präsentiert. Angestachelt von der Resonanz, soll nun ein zweites Fahrzeug entstehen. Team Fordzilla schwebt dabei eine Art Supervan vor. Ford-Fans erinnern sich – der Hersteller hat bereits Erfahrung mit gleichnamigen rennfähigen Nutzfahrzeugen in der echten Welt. Basieren soll das kommende Projekt auf der Optik des aktuellen Ford Transit.