Topteams fordern höheren Kostendeckel
Die Formel 1 will die Anzahl der Sprintrennen erhöhen. Um die drei Topteams in ihr Boot zu ziehen, bietet die Formel 1 an, den Kostendeckel um 2,65 Millionen Dollar zu erhöhen. Das lehnen die anderen Teams ab.
Das Formel 1-Management will die Anzahl der Sprintrennen verdoppeln, von drei auf sechs Veranstaltungen. Als mögliche Kandidaten werden Bahrain, Imola, Montreal, Spielberg, Zandvoort und Interlagos gehandelt. Allerdings ohne Gewähr. Zunächst einmal braucht Formel 1-Chef Stefano Domenicali die Zustimmung von acht Teams, dass es überhaupt zu Sprintrennen kommt.
Um die drei Topteams Ferrari, Mercedes und Red Bull gnädig zu stimmen, bieten die Formel 1 und die FIA an, dass der Budgetdeckel um 2,65 Millionen Dollar erhöht wird. Die Kostenobergrenze würde dann von 140 auf 145,05 Millionen Dollar steigen. Darin enthalten wären jeweils1,2 Millionen Dollar für die Rennen 22 und 23 und die erwähnten 2,65 Millionen für die sechs Sprints.
Ein Hauptsponsor für die Sprintrennen
Bei den sieben anderen Teams stößt das Gefeilsche der großen Teams um jeden Dollar auf Unverständnis. Die Kilometerleistung an einem Sprint-Wochenende ist nicht höher als die eines normalen Wochenendes mit drei freien Trainingssitzungen, nur das Risiko von Unfällen steigt. "Aber gehört zum Rennsport dazu", meint McLaren-Teamchef Andreas Seidl.
Er zählt zu den Hardlinern, die von Ausnahmeregelungen nichts halten: "Entweder wir haben einen Kostendeckel oder wir haben keinen." Im Moment verweigern sieben Teams den Sprints ihre Zusage, wenn damit eine Erhöhung des Kostendeckels einhergeht. Vor allem die kleinen Rennställe sehen sich im Nachteil. Sie schöpfen die Budgetobergrenze gar nicht aus. Jede Zusatzleistung würde also den großen Rennställen helfen.
Haas macht Kompromissvorschlag
Haas-Teamchef Guenther Steiner macht deshalb einen Kompromissvorschlag: "Die großen Teams können ihre Budgeterhöhung haben, wenn es aus den zusätzlichen Einnahmen für jedes Team fix 2,65 Millionen Dollar extra gibt. Dann ist es wieder fair." Die Frage ist, ob die Rechteinhaber da zustimmen. Die Sprints werden ihnen zwar zusätzliches Geld in die Kasse spülen, das dann aber zusammen mit allen anderen Einnahmen nach dem üblichen Verteilungsschlüssel an die Teams ausgeschüttet wird. Und das bevorzugt wieder die Teams, die in der WM-Wertung weiter vorne stehen.
Ein Hauptsponsor für die Mini-Grand Prix am Samstag ist bereits gefunden. Die Kryptobörse crypto.com würde allen sechs Sprintrennen seinen Namen geben. Auch die Veranstalter werden extra zur Kasse gebeten. Die Formel 1 kann aber mit den Kandidaten erst Verhandlungen aufnehmen, wenn sie die nötige Zustimmung der Teams hat.