Suzuki auf der Tokyo Motor Show
Der Auftritt bei der Tokyo Motor Show zeigt: Suzuki stellt sich die Autozukunft eher kompakt und praxisorientiert vor. Eine Studie heißt tatsächlich Hustler.
Suzuki steuert ins Jubiläumsjahr: 2020 wird die japanische Marke 100 Jahre alt. Grund genug für den Auto-, Motorrad- und Bootsmotorenhersteller, bei der Tokyo Motor Show richtig groß aufzufahren. Wobei das allein quantitativ gemeint ist: Gleich vier Konzeptstudien präsentiert Suzuki in der Hauptstadt, insgesamt sind 19 Autos am Stand zu sehen. Mit ihren Dimensionen siedeln sich die Concept Cars eher im Klein- bis Kompaktwagensegment an.
Vom sportlichen Waku Spo zum kernigen Hustler
Den Waku Spo zum Beispiel ordnet Suzuki im A-Segment ein. Seine Erscheinungsform als kleine zweitürige Stufenheck-Limousine im Retro-Look (man beachte die auf den vorderen Kotflügeln platzierten Rückspiegel-Kameras) ist allerdings nicht seine einzige: Die Karosserie besteht aus verschiedenen Segmenten, weshalb sich sowohl die Karosserieform als auch die Frontmaske ändern lässt. Auch die Anzeigen auf dem Armaturenbrett sind variabel. Suzuki stellt sich den Plugin-Hybriden als Familienauto sowohl für den täglichen Gebrauch als auch fürs Vergnügen vor, mit dem „Spaß und Reiz generationenübergreifend geteilt“ werden können.
Eine weitere Konzeptstudie basiert auf dem Hustler, wobei neben den im Deutschen schlüpfrigen Bedeutungen auch die Übersetzung „ Wühler“ existiert. Das wiederum passt ganz gut, denn der Mini-SUV-Van-Crossover der Kei-Car-Klasse, der sich bereits seit 2014 im regulären Suzuki-Programm befindet, ist dank seines optionalen Allradantriebs durchaus geländegängig. Suzuki stellt den grundsätzlich eher nüchternen und funktionalen Hustler als Concept Car vor, das sich mit Dekor-Aufklebern und Dachgepäckträger eher an Outdoor-Abenteurer wendet.
Suzuki Hanare als Ferienhaus auf Rädern
Die meisten in jüngster Vergangenheit gezeigten autonom fahrenden Konzeptstudien wollen eher Transport- als individuelles Fortbewegungsmittel sein. Anders der Suzuki Hanare: Auch er bewegt sich ohne Zutun eines menschlichen Fahrers vorwärts, will aber explizit besessen werden. Deshalb will er eine „persönliche Verbindung“ zu den ihn nutzenden Menschen aufbauen und deren Präferenzen in den Mittelpunkt seines Tuns stellen. Innen soll der Hanare wie ein Ferienhaus auf Rädern gestaltet und aufgrund des eigenen Anspruches hochgradig individualisierbar sein.
Das Studien-Quartett komplettiert ein alter Bekannter in neuem Outfit: Zusammen mit der Marke Combi, die auf Produkte für Babys und Kleinkinder spezialisiert ist, entstand ein Auto auf Basis des Suzuki-Kleintransporters Every. Das Concept Car bietet nicht nur viel Platz, sondern im Heck auch einen Bereich, in dem sich Babys stillen und wickeln lassen. Keine schlechte Idee angesichts der extremen Knappheit an Wohnraum, die besonders in Tokio vorherrscht. Das Auto könnte Suzuki zufolge aber auch bei Veranstaltungen im Freien oder im Falle von Naturkatastrophen zum Einsatz kommen.