Laut Studie 5,2 Milliarden Dollar Belastung in den USA
Die Diesel-Krise kam in den USA nicht nur VW teuer zu stehen – laut einer Studie gab es für die anderen deutschen Hersteller eine Belastung in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar.
Der Diesel-Skandal kostete VW viel Geld – allein in den USA waren mehrere Milliarden Dollar an Strafe und Kosten für die Nachbesserung bei Kunden fällig. Laut einer Studie schädigte der Skandal nicht nur VW, auch die US-Absatzzahlen anderer deutscher Hersteller gingen signifikant zurück. Wirtschaftswissenschaftler der University of Michigan in Ann Arbor und der katholischen Privatuniversität University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana führten die Studie im Auftrag der privaten Forschungsorganisation National Bureau of Economic Research (NBER) aus Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts durch.
Das Ergebnis der Wissenschaftler: Der Dieselskandal kostete die deutschen Hersteller außerhalb des VW-Konzerns 5,2 Milliarden Dollar (aktuell umgerechnet zirka 4,66 Milliarden Euro). Die Experten des NBER erklären den Einbruch zum Teil damit, dass die Deutschen stärker als alle anderen auf den Dieselantrieb setzten. Nach dem Skandal haben BMW, VW und Mercedes den Verkauf von Dieselfahrzeugen in den USA eingestellt, was sich natürlich in den Absatzzahlen niederschlug.
Deutsche Hersteller als eine Einheit betrachtet
Außerdem scheinen die amerikanischen Kunden deutsche Hersteller als eine Einheit anzusehen. Der zweite Teil des Verkaufseinbruchs kam also durch ein insgesamt verschlechtertes Image der deutschen Autobauer zustande – 105.000 Autos weniger als sonst gingen deshalb zum Kunden. Käufer eines VW haben laut des NBER nach dem Skandal zwar weiterhin auch nach einem VW geschaut, sich aber ebenso nach Alternativen erkundigt.
Inzwischen sind Abgasskandale nicht nur auf deutsche Autohersteller beschränkt. So zahlte Fiat Chrysler in den USA zur Beilegung seines Abgas-Skandals 800 Millionen Dollar Strafe (718 Millionen Euro).