Jaguar XF (2015)
Was auf den ersten Blick wie ein umfangreiches Facelift wirken mag, ist ein komplett neues Auto – Fahrbericht vom neuen Jaguar XF - Großbritanniens Antwort auf 5er, A6 und Co.
Sie haben damals schon ziemlich viel richtig gemacht bei Jaguar, als der XF 2008 den S-Type ablöste. Das erkenne man bereits daran, sagen böse Zungen, dass beim Jaguar XF kaum ein Besitzer auf die Idee komme, nachträglich eine Katzen-Kühlerfigur auf die Motorhaube zu schrauben.Sie passte so gar nicht zum coolen, technisch-modernen XF-Design, welches zweifellos mit dafür verantwortlich ist, dass die Business-Limousine ein Erfolg wurde. 280.000-mal gebaut, etwa acht Prozent davon für den deutschen Markt. Dass der neue Jaguar XF seinem Vorgänger nun so ähnlich sieht, ist verständlich.
Jaguar XF setzt auf Evolution bei der Optik
Die Unterschiede sind nicht sofort sichtbar, vor allem die leicht veränderten Proportionen lassen den neuen Jaguar XF gestreckter und coupéhafter dastehen, obwohl er sieben Millimeter kürzer ist. Dafür wuchs der Radstand um 51 Millimeter, das sieht wegen der kürzeren Überhänge gut aus und schafft Platz. Der soll im XF genauso großzügig sein wie bei der Konkurrenz, das mag zutreffen. Wichtiger jedoch ist, dass dem Neuen jene markentypische, höhlige Intimität erhalten blieb, die den Aufenthalt in einer Jaguar-Limousine so unverwechselbar macht.
Aus Alu ist er also, der XF. Basiert auf der gleichen Architektur wie der vor einigen Monaten präsentierte kleinere XE, Antriebe und Achsen sind zum großen Teil identisch, auch wenn die Jaguar-Leute gern sagen, dass 83 Prozent der Teile neu seien. Der XE ist ja nun auch keine schlechte Referenz, und so ähnlich fährt sich der XF dann auch. Das liegt vornehmlich an der bereits viel und zu Recht gelobten elektromechanischen Lenkung. Sie ist im Jaguar XF präzise, liefert das erforderliche Maß an Rückmeldung und fühlt sich einfach gut und passend an.
Feiner Dreiliter-Diesel mit 300 PS
Das gilt ebenso für den Antrieb, jedenfalls dann, wenn der Dreiliter-Diesel mit 300 PS vorn eingebaut ist. Der dreht sehr fein hoch, wuchtet 700 Newtonmeter auf die Kurbelwelle und klingt dabei sonor und zurückhaltend, wie es sich für einen Jaguar-Antrieb gebührt. Der zum Vergleich gefahrene Zweiliter-Ingenium-Diesel mit 180 PS wirkte nicht ganz so souverän, dazu mangelt es ihm etwas an Drehmoment und Umgangsformen. Doch der Preis ist natürlich ebenfalls ein Argument, den Vierzylinder gibt es ab 41.350 Euro (163 PS), 20.000 weniger als für den V6. Was mit den Benzinern ist? Gibt es ebenfalls, doch 95 Prozent aller hierzulande verkauften Jaguar XF waren bisher Diesel. Noch Fragen?