194 PS zum 20. Geburtstag
Zum Jubiläum gibt’s ein schickes Sondermodell. Test des 194-PS-Benziners.
Für dein Alter siehst du ja noch recht frisch aus" – wer kennt nicht diesen salbungsvollen Spruch? Zu diesem Mazda, seit 2012 im Handel, passt er gut. Seine Designer gaben ihm eine so zeitlose Form mit, dass er sich heute zwischen den jungen Crossover und SUV nicht verstecken muss. Der Sechser selbst, Nachfolger des 626, ging in Japan 2002 an den Start. Grund für Mazda, den Jubilar mit dem Sondermodell 20th Anniversary zu feiern.
Technisch änderte sich nichts, Ziel war vielmehr, einen edlen Sechser aufzulegen. Der 2,5 Liter große Vierzylinder (G 194) samt Sechsgangautomatik war als kräftigster Benziner damit ebenso gesetzt wie 19 Zoll große Leichtmetallräder und eine reichhaltige Ausstattung. Dazu kommt als optisches und haptisches Schmankerl sehr viel braunes Leder im Interieur. Ob auf allen Türen innen, im unteren Teil des Armaturenbretts oder auf den Sitzen – überall findet sich das feine Material mit unterschiedlicher Narbung, penibel eingepasst und mit hellbraunen Ziernähten veredelt.
Ausgewogen und flott fahren sollte das rund 50 000 Euro teure Topmodell freilich auch. Hier gilt es, sich mit dem turbolosen Vierzylinder anzufreunden – im Fall des 2,5er (194 PS, 258 Nm) kein größeres Problem. Aus dem Stand heraus nimmt der Kombi sehr eilig und gleichmäßig Fahrt auf. Die Wandlerautomatik bemüht sich um schnelle, geschmeidige Gangwechsel, erlaubt sich nur gelegentlich kleinere Ruckler.
Agil, aber kein Sportler
Dafür ist der auf Komfort bedachte Kombi kein Langweiler. Seine Lenkung arbeitet präzise, liefert viel Feedback, und so ab 4000 Touren klingt der drehzahlgierige, aber kultivierte Benziner fast wie ein Sportmotor. Leicht kernig im Klang, motiviert er, den hochverdichtenden Sauger weiter zu pushen, denn seine 194 PS generiert der Vierzylinder erst bei 6000 Touren. In Kehren offenbart sich allerdings, dass die Vorderräder unter Last gern etwas mehr Grip hätten. Der Testverbrauch? Liegt mit 8,3 l/100 km nicht eben niedrig. Werte um die sechs Liter lassen sich bei sachter Fahrweise durchaus einfahren. Dann legt der Mazda seine beiden äußeren Zylinder still. Gut zu merken an leichten Vibrationen und einem nörgeligen Motorsound.
Und sonst so? Innen kommen vier große Insassen bequem unter, und der Kofferraum bietet mit 522 Litern ein mittelklasseübliches Volumen. Also auch von uns: Alles Gute zum Geburtstag, Mazda 6 – und bleib einfach so (gut), wie du bist.