Mitsubishi Outlander Fahrbericht
Die jüngste Modellpflege hat dem SUV zwar einige Verbesserungen, aber keine standfesteren Bremsen gebracht. Auch in puncto Assistenzsysteme sollte Mitsubishi nachrüsten. Wir haben den Fahrbericht.
Mitsubishi Outlander bei der Ausstattung top
Stimmt, in puncto Ausstattung ist die getestete Top-Version des frisch renovierten Mitsubishi Outlander wirklich top: Von LED-Scheinwerfern und Navigationssystem über heizbare Ledersitze bis hin zu Glasschiebedach und elektrischer Heckklappe bringt sie viele Nettigkeiten mit, die das Leben angenehmer und sicherer, aber bei der Konkurrenz oft um rund 10.000 Euro teurer machen. So gibt es zum Mitsubishi-Komplettpreis bei Audi gerade mal einen vergleichbaren Q5 2.0 TDI Quattro ohne diese Extras - und ohne die beiden versenkbaren Notsitze im Laderaum (141 bis 1.613 l), die alle Mitsubishi Outlander mit Dieselmotor an Bord haben.
Neben dem 2.2 DI-D (150 PS) wird der 4,70 Meter lange, geräumige und solide gemachte Mitsubishi Outlander auch als gleich starker Zweiliter-Benziner (mit Frontantrieb, Fünfganggetriebe und Basisausstattung für 23.990 Euro) und als Plug-in-Hybrid (Systemleistung 203 PS, ab 39.990 Euro) angeboten, doch mit seinem kräftigen Drehmoment (360 Nm) und dem günstigen NEFZ Verbrauch (5,8 l/100 km) dürfte der Selbstzünder meist die beste Wahl sein. Allerdings dämpft die optionale Sechsstufenautomatik spürbar das Temperament und treibt den Testverbrauch gegenüber einem früheren Exemplar mit Sechsgangschaltung um 1,4 Liter in die Höhe, zumal dabei die Start-Stopp-Funktion entfällt.
Schwachpunkt bei Outlander: Die Bremsen
Positiv fallen hingegen das niedrigere Geräuschniveau durch zusätzliche Dämmstoffe, dickere Scheiben und neue Türdichtungen sowie das präzisere Handling auf, weil Fahrwerk und Lenkung nun weniger Spiel und mehr Rückmeldung zeigen. Gleichwohl bleibt der Mitsubishi Outlander seinem entspannt komfortablen Wesen treu, verzichtet auf jegliche Dynamikanwandlungen. Gut so, schon weil sein größter Schwachpunkt mit der Modellpflege nicht beseitigt wurde und die Bremsverzögerung bei höherer Beanspruchung deutlich nachlässt. Abgesehen vom Fahrassistenz-Paket (1.400 Euro) ist auch die übrige Sicherheitsvorsorge lückenhaft.
Das macht selbst der adaptive Allradantrieb nicht wett, der bei Schnee und Nässe ein echtes Plus an Traktion bietet, obwohl die Hinterachse erst bei drohendem Schlupf oder per Tastendruck zugeschaltet wird. Eher gelingt das der Fünf-Jahres-Garantie. Da ist der Mitsubishi Outlander wirklich top.