Zum Vergleichstest haben wir drei Kontrahenten geladen. Kia Rio,
Seat Ibiza und die Neuauflage des Ford Fiestas treten im Segment
der Kleinwagen gegen einander an. Welcher City-Flitzer überzeugt
als Komplettpaket?
Ford Fiesta und Kia Rio gehen mit 100 PS ins Duell, der Seat
Ibiza hingegen nur mit 95 Pferdestärken Alle drei verfügen über
einen 3-Zylinder-Reihenmotor mit einem Liter Hubraum.
Seit 16. Mai verfügbar: Die achte Generation des Ford Fiestas.
Um ganze sieben Zentimeter wurde die Karosserie im Vergleich zum
Vorgänger verlängert. Den mäßigen Platzverhältnissen wurde somit
entgegen gewirkt.
Trotz der größeren Abmessungen ist der Ford Fiesta mit 4,04
Meter Länge der kleinste in der Runde. Das Leichtgewicht ist er in
diesem Vergleich dennoch nicht. Im Gegenteil: Schwerster mit 1.156
kg.
Das schlecht überschaubare Heck gehört der Vergangenheit an.
Durch die kantike Heckpartie und fließenden Linien wirkt das
Exterieur modern und angenehm.
Neues Cockpit: wertig und viel übersichtlicher als der
Vorgänger. Das Infotainment-System Ford-Sync 3 ( 450 Euro) mit
8-Zoll-Touchmonitor und die gut funktionierende Sprachsteuerung
leisten hierfür einen erheblichen Beitrag.
Im Eco-Modus verbraucht der Einliter-Dreizylinder lediglich 4,7
Liter auf 100 km. Hier sticht er beide Konkurrenten aus, die
jeweils 5,2 Liter benötigen. So kommt er auf eine Reichweite von
insgesamt 700 km.
Im Jahr 2017 wurde der Seat Ibiza durch die
auto-motor-und-sport-Leser zum schönsten Kleinwagen gewählt. Im
typischen kantigen und eckigen Seat-Design kommt auch die neue
Auflage 2017 auf die Straßen.
Optische Unterschiede zu Vorgänger-Modell? Kaum vorhanden. Am
Heck sind die Neuerungen nur schwer zu erkennen, lediglich die
Kanten wurden ein wenig verschärft.
Der 8,5-Zoll große Touch-Bildschirm ist das Highlight im
Innenraum. In puncto Materialqualität kann er nicht ganz
überzeugen. Er wirkt trist und nicht sonderlich hochwertig -
zumindest in der günstigen Style-Variante.
Mit 95 PS besitzt der Ibiza in dieser Runde die geringste
Leistung. Aber beim Sprint auf 100 km/h liegt er gleich auf mit dem
Kia Rio. Beide Benötigen 10,5 Sekunden.
Der Südkoreaner ist mit 4,06 Metern der größte in diesem
Vergleich. Optisch wirkt er sportlich und erwachsen. Der
charakteristische Kühlergrill und die neuen Doppel-Scheinwerfer
harmonieren gut zusammen.
Klare Linien bestimmen das neue Design des Rio und die Abmessung
der aktuellen vierte Generation hat sich im Vergleich zum Vorgänger
lediglich um wenige Milimeter verändert.
Der Inenraum ist sehr überzeugend. Klare Instrumente, einfache
Bedienung und alles relativ nobel und gut verarbeitet. Auch das
sieben Zoll große Touch-Display leistet hier einen erheblich
positiven Beitrag.
Schnellster im Beschleunigungstest und die beste Fahrleistung.
Negativ ist jedoch der Verbrauch des Kia Rio in unserem Test. Mit
6,5 Liter auf 100 km bildet der Koreaner das Schlusslicht im
Vergleich.
Hier im Einsatz die Parkpiepser und Rückfahrkameras: Alle drei
Testfahrzeuge sind mit diesen hilfreichen Ausstattungs-Features
bestückt und funtionieren wie sie sollen.
Für den neuen Ford Fiesta sind zahlreiche Assistenzsysteme
lieferbar. Der aktive Spurhalter ist immer Serie. Bei Bedarf sind
auch ACC, Toterwinkelassistent sowie Notbremsassistent mit
Fußgängererkennung verfügbar.
Per Touchdisplay oder per Sprachsteuerung können Navigation oder
Telefon bedient werden. Natürlich auch verfügbar: AppLink, Apple
CarPlay und Android Auto.
Die neue Generation des Fiestas besteht aus rund 4.300
Komponenten. Ein sinniges jedoch einfaches Teil ist der auf diesem
Bild erkennbare Türkantenschützer.
Deutlich mehr Beinfreiheit als im Vorgängermodell. Natürlich ist
der Ford Fiesta immer noch ein Kleinwagen und Personen mit
Körpergrößen 1,9 Meter haben auch im Fond nicht übermäßig viel
Platz.
Alleine in dieser Runde: Nur der Seat bietet optinal bei Bedarf
Voll-LED Scheinwerfer an. Diese passen hervorragend in die Optik
des Ibizas und sind zudem noch richtig gut.
Das 8-Zoll Farbdisplay bietet viele verschiedene Funktionen.
Unteranderem ist die optische Einparkhilfe ein sinnvoller
Bestandteil der Funktionspalette des Bildschirms.
Der größte Vorteil des Spaniers ist definitiv sein Platzangebot
vorne sowie auf der hinteren Reihe. Im Vergleich zum Fiesta sechs
Zentimeter und gegenüber dem Rio vier Zentimeter mehr Beinraum.
Hier bietet der Kofferraum genügend Platz. Mit einem Volumen von
355 Liter hat er in dieser Runde das üppigste Raumangebot. Erst mit
einem zweiten Ladeboden (im Paket für 195 Euro) verfügt der Ibiza
über eine ebene Ladefläche.
Meist waren die Kia Modelle eher von träger Natur. Das gehört
überraschend der Vergangenheit an. Die Direkteinspritzung mit Turbo
bringen die vierte Generation des Koreaners leichtfüßig voran. Die
Lenkung ist präzise und übertrumpft den Fiesta im Slalom.
Dank der zwei Drehknöpfe am sieben Zoll Touchscreen fällt die
Bedienung sehr leicht. Sämtliche Audio- und Kommunikationssysteme
sowie die Navigation werden über den Display gesteuert.
Ford Fiesta 1.0 Ecoboost Titanium, Kia Rio 1.0 T-GDI Spirit oder
Seat Ibiza 1.0 Eco TSI Style: Nach ausführlicher Betrachtung und
Nutzung der drei Fahrzeuge steht fest wer nun in Sachen Kleinwagen
das stimmigste Gesamtangebot liefert.
Leider reicht es für die Kia Rio nur für den dritten Platz in
diesem Vergleichstest. Er präsentiert sich als sportliches und
agiles Fahrzeug. Etwas mehr Komfort schadet hier nicht.
Kostentechnisch pendelt sich der Koreaner mit 18.590 Euro in der
Mitte ein.
Der zweite Platz geht verdient an den Seat Ibiza. In Sachen
Fahrvergnügen kann der Spanier überzeugen. Er hat mit Abstand das
beste Raumangebot und der Motor ist kräftig. In puncto
Sicherheitssysteme muss er allerdings Einbusen hinnehmen. Der Preis
für die Style-Edition beträgt 17.190 Euro.