Mit aufgeladenem Sechszylinder unter der Fronthaube entsprechen
die drei einer rollenden Quersumme aus Schnelligkeit, Platz,
Reisekomfort - und ganz viel Luxus.
Bei den Fahrleistungen schenken sich die Kontrahenten nur sehr
wenig. Kein Wunder, besitzen alle drei mit aufgeladenem V6 und fast
identischer Leistung ähnliche Voraussetzungen.
Antriebsluxus sichtbar gemacht: Unter allen drei Motorhauben
zeigt sich ein Sechszylinder. Audi und Jaguar laden per Kompressor
auf, beim CLS boosten zwei Turbos.
Die Dynamik-Prüfungen erledigt der CLS 400 mit der leicht
überheblichen Gelassenheit, die häufig Adligen zugeschrieben wird.
Gleichmütig umrundet er Pylonen wie Kurven, lässt sich auch durch
Lastwechsel nicht aus dem Tritt bringen.
Der 3,5-Liter säuselt meist nur bassig und schiebt dabei den CLS
400 4Matic vehement vorwärts; weder im Audi noch im Jaguar wirkt
das Schnellfahren ähnlich souverän.
Im Vergleich zum Mercedes und zum Jaguar offenbart das Fahrwerk
des A7 ein wenig zu viel sportliche Härte. Selbst im Komfort-Modus
dringen zu viele Unebenheiten zu den Passagieren durch.
Man könnte meinen, dass das harte Fahrwerk dem Audi ein gewissen
Vorteil bei der Fahrdynamik verschafft. Allerdings trübt die
synthetische Lenkung auch hier das Bild ein wenig. Es fehlt der
direkte Draht zur Vorderachse.
Jaguar hatte zum Zeitpunkt des Vergleichs leider keine
4x4-Version des XF 35t verfügbar. Dieser prinzipbedingte
Traktionsnachteil manifestiert sich schon darin, dass der XF beim
schnellen Ausweichen deutlich mit dem Heck drängt - andererseits
dadurch auf der Landstraße leichtfüßig wirkt.
Hier spielt er auch seinen deutlichen Gewichtsvorteil aus,
verbeißt sich die aufwendig geführte Vorderachse in der Ideallinie
und lässt sich über die fein ansprechende Lenkung präzise
dirigieren.
Der Kompressor-V6 des XF benötigt hohe Drehzahlen, um
mitzuhalten, stemmt sein maximales Drehmoment erst bei 4.500/min
auf die Kurbelwelle. Ganz im Sinne eines Sportmotors posaunt der
Jaguar seine 340 PS bei 6.500/min heraus.
Die Instrumente im CLS sind im Gegensatz zur neuen E- und
S-Klasse noch analog und klassisch gestaltet. Passt sowieso besser
zum gediegenen Auftritt des Stuttgarters.
Bei den Helferlein und Unfallvermeidern fährt der Mercedes CLS
praktisch das Angebot der S-Klasse auf und verschafft sich hier ein
sattes Punktepolster.
Auf hohem Niveau zeigt sich das Infotainment-System des
Sportback. Audi wie Mercedes gehen bei der multimedialen Vernetzung
in die Vollen, lassen ihre Nutzer koppeln, streamen und
hotspotten.
Als einziger im Test ist der A7 mit einem
Doppelkupplungsgetriebe unterwegs. Wesentliche Vorteile bei
Fahrleistungen und Verbrauch bringt ihm das jedoch nicht.
Der XF ahmt die Ergonomie eines Sportwagens nach, reflektiert
sozusagen die gute alte Zeit, als ein Jaguar seinen Fahrer kompakt
ins Cockpit integriert hat. Cosy, gemütlich und intim soll der
Innenraum sein. Leider stimmt die Qualität nicht zu hundert
Prozent.
Jaguar hat bei der Bedienung des Infotainments generell
Handlungsbedarf erkannt. Wer jetzt bestellt, soll bereits das neue
System namens InControl Touch Pro erhalten. Der Testwagen hat noch
das alte System an Bord.
Dank Fließheckform mit großen Fensterflächen ist die
Übersichtlichkeit gut, dank weit aufschwingender Heckklappe lässt
sich der Audi-Kofferraum am besten beladen - maximale Kapazität:
1.390 Liter. Bei aufgestellter Rücksitzbank sind es immer noch 535
Liter.
Der beste Antrieb und der beste Komfort bescheren dem Mercedes
den Sieg. Der Audi punktet im Karosseriekapitel, der Jag dafür beim
Preis. Letzter hat aber noch kleine Defizite bei der Verarbeitung
und im Multimedia-Kapitel.