ADAC testet LED-Scheinwerfer
Der ADAC hat an 6 SUV-Modellen LED-Scheinwerfer getestet. Ergebnis: LED-Scheinwerfer sorgen trotz einzelner Schwächen für gute bis sehr gute Ausleuchtung.
Die Lichttechnik im Kfz-Bereich hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt: Halogenscheinwerfer sind mittlerweile überholt, ähnliches gilt für die Mitte der 1990er Jahre eingeführte Xenon-Technik. Aktuell setzen die Hersteller verstärkt auf LED (light emitting diode). Grund genug für den ADAC, diese LED-Scheinwerfersysteme zu testen.
Überpüft wurden die LED-Lichtsysteme an den SUV-Modellen VW Tiguan, Audi Q3, BMW X1, Seat Ateca, Hyundai Tucson und Nissan Qashqai. Bewertet wurden Grundausleuchtung, Lichtqualität, Blendwirkung sowie die Licht-Assistenzsysteme.
Alle Systeme überzeugen
Alle LED-Scheinwerfer zeigen eine gute bis sehr gute Ausleuchtung. Am besten schnitt der Tiguan ab, der als einziger über einen dynamischen Fernlicht- und einen Kurvenlichtassistenten verfügt.
Der Audi Q3 lieferte ebenfalls eine sehr gute Vorstellung ab. Die auffallend weiße und homogene Lichtfarbe sowie die gute Ausleuchtung überzeugten im Vergleich besonders. Auf Platz 3 reiht sich der BMW X1 ein, dessen Licht insgesamt einen sehr harmonischen Eindruck macht. Allerdings verzichtet BMW bei diesem Modell auf eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Ist eine solche nicht vorhanden, ist ein begrenzter Leuchtstrom (maximal 2.000 Lumen) vorgeschrieben, um den Gegenverkehr blendendes Streulicht, das durch Verschmutzung entstehen kann, möglichst zu vermeiden. Dadurch fällt die Helligkeit des Abblendlichts allerdings sichtbar geringer aus als bei den anderen Testkandidaten.
Auf den weiteren Plätzen folgen Seat Ateca, Nissan Qashqai und Hyundai Tucson. Beim Seat überzeugte speziell der helle, weitreichende Lichtkegel, allerdings ist das Scheinwerferlicht des Spaniers weniger homogen als das der anderen Testkandidaten. Der Nissan Qashqai verfügt – ebenso wie der Seat – über kein Abbiegelicht, punktet allerdings mit homogener Ausleuchtung und schnell reagierendem Fernlichtassistenten. Der Hyundai hat als einziges Fahrzeug zwei Linsen pro Scheinwerfer und damit das beste Abblendlicht, dem allerdings das schlechteste Fernlicht gegenüber steht. Außerdem hat er keinen Fernlichtassistenten.
Neben der überzeugenden Lichtleistung sprechen auch die längere Haltbarkeit gegenüber Glühbirnen (Halogen) und Gasentladungslampen (Xenon), der geringe Energieverbrauch sowie die dem Tageslicht ähnliche Lichtfarbe für LED-Schweinwerfer.
Gekoppelt mit Lichtassistenzsystemen bieten LED-Lichtsysteme eine deutlich bessere Ausleuchtung und damit mehr Sicherheit. Ein dynamischer Fernlichtassistent ist beispielsweise in der Lage, vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge gezielt auszublenden. Dabei bleibt das Fernlicht aktiv und leuchtet die Bereiche links und rechts des Fahrzeugs aus.
Einziges Manko der LED-Scheinwerfer: Ihre überlegene Technik muss noch oft mit satten Preisaufschlägen erkauft werden.
So wurde getestet:
Die Scheinwerfer wurden zunächst im Lichtkanal hinsichtlich Lichtreichweite, Homogenität und Streulicht untersucht und einem Vergleichsfahrzeug mit Halogenscheinwerfern gegenübergestellt. In der zweiten Testphase wurde die Qualität der Lichtassistenzsysteme auf einem Testgelände verglichen: Fernlichtassistenten, Leuchtweitenregulierung sowie Kurvenausleuchtung (Abbiege- und Kurvenlicht). Schließlich wurde noch ein Vergleich bei nächtlichen Testfahrten, also unter Realbedingungen in verschiedenen Umgebungen, angestellt.