Sofa und Slide-Out veredeln dieses T-Mobil

Kein handelsübliches T-Wohnmobil: Der Bürstner Lyseo überrascht mit einem Slide-Out an der Fahrerseite.
Kann eine Raumerweiterung eine Bewusstseinserweiterung sein? Den Bürstner Lyseo Lounge verändert jedenfalls die Wahrnehmung von Teilintegrierten.
Günstig, praktisch, standardmäßig – so lautet das Image von teilintegrierten Reisemobilen. Nachdem Bürstner in den vergangenen Jahren mit dem Gallery einen Alkoven komplett neu gedacht hat, wirft die Marke auf dem Caravan Salon 2023 alle Vorurteile über Teilintegrierte über Bord. Die Studie Lyseo Lounge zeigt neue Wohn- und Raumpotenziale von von T-Mobilen.
Push-Out für mehr Wohnraum
Der Bürster Lyseo Lounge überrascht, da er ein Slide-Out an der Fahrerseite besitzt. Das ist ein Kniff, dessen sich häufig Luxusliner bedienen. Und die spielen ja bekanntermaßen in einer ganz anderen Preisliga.
Für die Wohnraumerweiterung nutzt der Lyseo Lounge dabei eine ähnliche Technik, wie der oben erwähnte Gallery: Der sogenannte "Push-Out", wie Bürstner ihn bezeichnet, fährt per Luftdruck aus. Statt starrer Wände bedient sich der Push-Out eines aufblasbaren Zeltbalgs, der von Schienen gestützt wird. Insgesamt 65 Zentimeter fährt die Erweiterung heraus.
Diese technische Lösung sorgt dafür, dass weniger Material eingesetzt werden muss als in herkömmlichen Slide-Outs. Das wirkt sich vor allem positiv auf das Fahrzeuggewicht aus. Das ist wichtig in dieser Fahrzeugklasse, schließlich werden die meisten teilintegrierten Reisemobile mit einem maximalen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen verkauft.
Ein Raum, drei Nutzungsszenarien
An der fahrerseitigen Wand, die mittels Push-Out ausfahren kann, ist eine Längsbank platziert. Sie lässt sich auf mehrere Arten nutzen.
Die erste Möglichkeit ist, dass die Bank zum gemütlichen Sofa wird, auf dem man die Beine lang ausstrecken kann. Gegenüber in einem Sideboard ist ein ausfahrbarer Flachbildschirm-Fernseher eingebaut. Statt aus dem Fenster gucken, kann man hier Filme oder Serien genießen. Der Wohnraum wird hier also zur TV-Lounge.
Die zweite Möglichkeit ist, dass hier ein Esszimmer entsteht. Im Sideboard gegenüber der Bank ist nicht nur ein Fernseher, sondern eine Tischplatte verstaut. Klappt die untere Möbelklappe weg, lässt der Tisch sich dort hinausziehen. Benötigt man ihn nicht, ist er hier sicher verstaut. Stellen Reisende den ausklappbaren Tisch in die Fahrzeugmitte und drehen die Pilotensitze im Cockpit, entsteht eine gemütliche Sitzgruppe, an der bis zu vier Personen speisen, trinken oder spielen können. Da die Tischplatte höhenverstellbar und kleiner zusammenklappbar ist, kann sie in Lounge-Stellung als Couchtisch dienen.
Die dritte Möglichkeit ist die interessanteste: Die Polster der Längsbank lassen sich ausfalten und sie verwandelt sich in ein Schlafsofa. Zwei Personen können hier übernachten. Dass ein Bett in der Sitzgruppe das Haupt- bzw. einzige Bett ist, haben so bislang nur Hubbett-Teilintegrierte umgesetzt, wie der Bürstner Lyseo TD 684, auf dessen Grundriss der Lyseo Lounge basiert. Eine Faltcouch bzw. eine Schlafcouch an dieser Stelle ist komplett neu.
Grundriss, Aufbau, Preis
Der Grundriss des oben erwähnten TD 684 sieht im Anschluss an die Sitzgruppe, bzw. im Lounge an die Längsbank, eine Küchenzeile vor. Im Heck erstreckt sich über die gesamte Fahrzeugbreite ein Raumbad mit WC und Duschkabine, die sich getrennt voneinander nutzen lassen. Dahinter ist ein Kleiderschrank und darunter die Heckgarage eingebaut.
Der Lyseo Lounge verfügt über einen Thermo-Doppelboden. Dank ihm bleibt im Winter der Boden gut isoliert – und er bietet darüber hinaus zusätzlichen Stauraum.
Einen (ungefähren) Preis nennt Bürstner derzeit nicht für das Studienfahrzeug. Ziel des Herstellers ist nach eigenen Angaben herauszufinden, wie das Konzept ankommt.