Fließend Wasser beim Camping

Wer einen neuen Wohnwagen kauft, bestellt den City-Wasseranschluss am besten gleich mit – das kostet in der Regel 200 bis 300 Euro.
Für alle, die gerne im Wohnwagen duschen, empfiehlt sich ein City-Wasseranschluss. Wie Sie diesen installieren und was es für den Einbau braucht, lesen Sie hier.
Typische Frischwassertanks im Wohnwagen fassen meist 40 bis 50 Liter, bei manchen Herstellern im Standard sogar nur 25 Liter. Das reicht fürs Zähneputzen und die gelegentliche Toilettenspülung. Doch wer ein Bad mit separater Dusche an Bord hat und diese auch gern und ausgiebig nutzt, merkt rasch: war die ganze Familie einmal duschen, müssen die Wasservorräte schon wieder nachgefüllt werden. Das wird schnell lästig.
Doch es gibt eine einfache Lösung für dieses Problem, genauer gesagt sogar zwei: Ein City-Wasseranschluss sorgt dafür, dass sich der Tank automatisch nachfüllt, wenn der Inhalt zur Neige geht. Alternativ kann der Caravan mit einer Wasser-Außensteckdose direkt ans örtliche Wassernetz angeschlossen werden. Dann wäre sogar gar kein Wassertank mehr nötig. Beide Varianten erfordern natürlich einen Wasseranschluss an der Parzelle des Campingplatzes.
Beim Neukauf eines Caravans empfiehlt es sich, den City-Wasseranschluss gleich mitzubestellen. In der Regel kostet das rund 200 bis 300 Euro Aufpreis. Das System lässt sich aber auch problemlos nachrüsten – man muss allerdings bereit sein, einen Durchbruch in die Seitenwand des Wohnwagens zu sägen (siehe Schritt-für-Schritt-Anleitung von Fritz Berger).
So funktioniert der City-Wasseranschluss
Ein City-Wasseranschluss sorgt dafür, dass sich der Wassertank automatisch nachfüllt, wenn der Vorrat zur Neige geht. Dafür wird ein Ventil mit Schwimmer direkt am Tank angebracht. Es funktioniert ähnlich wie bei der Toilettenspülung zuhause: Der Schwimmer signalisiert den Füllstand. Unterschreitet er eine bestimmte Höhe, öffnet sich das Ventil und Wasser strömt in den Tank. Liegt der Schwimmer horizontal auf dem Wasser, schaltet das Ventil den Zufluss ab.
Zusätzlich zu diesem eigentlichen City-Wasseranschluss ist dann noch ein Außenanschluss erforderlich, an den der Wasserschlauch vom Wasserhahn des Campingplatzes angeschlossen wird.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Alternative: Stadtwasserregler zur direkten Wasserversorgung
Beim klassischen City-Wasseranschluss kommt das Frischwasser im Wohnwagen weiterhin aus dem Tank. Droht dieser sich zu leeren, wird automatisch nachgefüllt. Im Gegensatz dazu schafft ein sogenannter Stadtwasserregler einen direkten Anschluss ans örtliche Wassernetz. Der Wassertank an Bord wird umgangen, Dauercamper könnten ihn auch ausbauen, wenn etwa der freiwerdende Stauraum benötigt wird. Bleibt der Tank an Bord, verhindert ein Rückschlagventil, das Wasser in den Tank läuft.
Über die Wasser-Außensteckdose fließt das Frischwasser also direkt in die Leitungen des Wohnwagens und zu den Wasserhähnen. Wichtig: der Stadtwasserregler beinhaltet einen Druckminderer, denn im städtischen Wassernetz liegt der Wasserdruck deutlich höher, während Schläuche, Schellen und Armaturen im Wohnwagen auf deutlich niedrige Drücke ausgelegt sind. Der Druckminderer reduziert deshalb den einströmenden Wasserdruck auf etwa 0,7 bis 1,4 Bar. Im städtischen Netz herrschen häufig sechs bis zehn Bar.
Gute Stadtwasserregler haben ein Magnetventil, das den Durchfluss nur dann zulässt, wenn ein Wasserhahn im Wohnwagen geöffnet wird. Das verhindert, dass im Falle einer beschädigten Leitung ungehindert Wasser in den Wohnwagen läuft. Ein solcher Stadtwasserregler mit abnehmbarem Magnetventil von Reich kostet rund 200 Euro (plus Einbau).
Was passiert mit dem Brauchwasser?
Ganz egal, ob der Wassertank automatisch nachgefüllt wird oder das Frischwasser von außen direkt in die Leitungen des Caravans fließt: es ermöglicht Duschvergnügen im Wohnwagen, ohne sich um den Füllstand des Wassertanks sorgen zu müssen.
Sinnvoll ist es, wenn dann auch das verbrauchte Wasser von selbst wieder abfließen kann – sonst muss zwar nicht der Frischwassertank ständig neu befüllt, aber der Abwassertank häufig entleert werden. Komfortabel ausgestattete Campingplätze besitzen dafür einen Abfluss direkt an der Parzelle. Nötig ist dann lediglich ein Schlauch, der am Abwasserrohr des Wohnwagens angesteckt wird.