So schützen Sie sich im Wohnwagen

Wenn im Campingurlaub ein Gewitter aufzieht, gilt Obacht. Nicht nur Blitze können zur Gefahr werden, auch Gegenstände können Campenden und ihren Freizeitfahrzeugen gefährlich werden.
Ein Gewitter naht, sie ziehen sich auf dem Camping- oder Stellplatz in ihr Wohnmobil oder Wohnwagen zurück, weil es ja ihr Zuhause unterwegs ist und ihnen einen vermeintlich sicheren Unterschlupf bietet. Leider weist ein Wohnmobil bzw. Wohnwagen nicht denselben Schutz auf wie ein Pkw.
Die Karosserie eines normalen Autos wirkt als sogenannter Faradayscher Käfig. Bei einem Wohnmobil oder Wohnwagen mit einem GFK-Aufbau, also einem nicht metallischen Rahmen, gibt es diesen schützenden Käfig nicht.
Wohnmobile und Wohnwagen bieten wenig Schutz
Der Camping-Zubehörspezialist Fritz Berger warnt: "Sollte der Blitz in einen Caravan mit GFK-Aufbau einschlagen, wird er sich den kürzesten Weg bis zur Erde suchen und kann dabei auf Gas-, Elektroleitungen oder auch Menschen treffen."
Bei Wohnwagen mit metallischer Außenhülle oder einer Außenbeplankung aus mindestens 0,5 mm starkem Aluminium ist der Schutz vor Blitzeinschlag gewährleistet, vorausgesetzt, die Metallteile sind leitend miteinander verbunden. Beim Metallrahmen schlägt der Blitz ein und tritt bestenfalls über die Kurbelstützen oder die Räder wieder aus. Hier besteht keine Gefahr für die Insassen.
Mehr Schutz im Campingbus
Anders sieht es bei Campervans und Kastenwagen aus. Da sie eine metallische Außenhülle haben, fließt bei einem Blitzeinschlag der Strom über die Außenhülle in den Boden ab.
Allerdings gibt es auch hier eine Ausnahme. Ein Aufstelldach auf dem Dach und der Durchgang zu jenem sorgt für eine Lücke im Faradayschen Käfig. Der ADAC und Pincamp empfehlen:
- Hub- oder Klappdach schließen
- nicht mit dem Kopf in den Bereich des Daches kommen
Die besten Tipps bei Gewitter
Am sichersten ist es bei einem Gewitter im Fahrerhaus. Außerdem können Sie noch weitere Tipps befolgen, um sich zu schützen:
- Fenster, Türen und Dachluken schließen
- weder ein- noch aussteigen (Schrittspannung!)
- keine metallischen Teile der Einrichtung anfassen
- nicht Geschirr spülen oder duschen
- ausfahrbare Antenne einziehen, auch wenn das Antennenaußenrohr nicht metallisch mit Alu-Außenhaut verbunden ist
- Antennenkabel aus dem Gerät ziehen und erden (verbinden mit Alu-Außenhaut),
- 230-V-Kabel außen am Wagen abziehen und den Stecker mindestens einen Meter entfernt ablegen, damit nicht eine durch Blitz verursachte Überspannung auf diesem Weg ins Wageninnere gelangt
Bei einem Gewitter ist allerdings nicht nur Vorsicht vor einem Blitzschlag geboten. Ebenfalls sehr gefährlich sind Hagel, Starkregen und Wind. Große Gegenstände oder Äste können bei einem Gewitter durch die Luft fliegen und zu Gefahrenquellen werden.
Steht man auf einem Camping- oder Stellplatz unter einem Baum, besteht die Möglichkeit, dass Teile davon während eines Gewitters auf das Freizeitfahrzeug fallen.
Wichtig ist es nach einem Gewitter das Wohnmobil, den Campingbus oder den Wohnwagen auf Schäden zu kontrollieren. Falls Sie während eines Gewitters unterwegs sind, können Sie sich ebenfalls schützen. Tipps zum Schutz während der Fahrt gibt es auf unserem Schwesterportal auto motor und sport.